Hamburg. Es läuft weiterhin gut für Kampnagel. Stolze 177.000 Zuschauer konnte Intendantin Amelie Deuflhard in der zurückliegenden Spielzeit zählen, in der Saison davor waren es noch 169.000. Auch finanziell fällt die Bilanz bei über acht Millionen Euro Umsatz positiv aus. Die neue Spielzeit eröffnet ab dem 26. September ein Flüchtlingsprojekt von Gintersdorfer/Klaßen und eine große Versammlungsinstallation der Geheimagentur mit Aktivisten aus aller Welt, Titel: „The Art of being many“.

Vom 9. bis 11. Oktober folgt die dritten Ausgabe von „.vernetzt# – Das Zukunftscamp“, einer Kooperation der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und Kampnagel mit dem Titel „All is lost ( ) Nichts ist schon zu spät“ über Digitalisierung, Krise und Aufbruch. Unter anderem präsentiert der französische Choreograf Christian Rizzo darin seine gefeierte Produktion „Nach einer wahren Geschichte“ (D’après une vraie histoire), in der sich acht Tänzer zu Klängen von zwei Schlagzeugern in eine tranceartige Euphorie steigern.

Der Winter glänzt mit großen Tanzproduktionen. Alain Platel wird neben dem allseits gefeierten „Tauberbach“ im März 2015 „Coup Fatal“ zeigen. Boris Charmatz präsentiert seine neue Arbeit „Manger“, Sebastian Matthias sein neues Werk „Synekism/Groove Space“. Anne Teresa de Keersmaeker zeigt mit ihrer Kompanie Rosas gemeinsam mit dem Ictus Ensemble „Vortex Temporum“. Und Sidi Larbi Cherkaoui gibt vor Weihnachten „Spirit“, eine Arbeit über Werden und Vergehen.

Viele etablierte Reihen und Festivals werden fortgeführt. Afrika bildet erneut einen inhaltlichen Schwerpunkt. Ebenso Fragen zu Alter, Gender- und Transkulturfragen. In der Theater- und Performancesparte sind She She Pop mit „Frühlingsopfer“, einer Arbeit über Mütter, vertreten. Und das Regie-Duo Thorsten Lensing/Jan Hein nähert sich prominent besetzt „Karamasow“ nach Dostojewski an. Es gibt also reichlich Gründe, sich nach Barmbek-Süd zu begeben.