„Aus eisiger Tiefe“ ist der dritte Kriminalroman des Hamburger Autorenduos Roman Voosen und Kirsten Signe Danielsson. Ihre Serienermittler Ingrid Nyström und Stina Forss haben es mit einem komplexen Fall zu tun.

Die Kugel, in deren drei Löcher der Taucher im Brackwasser mit seinen Fingern greift, ist gar keine Kugel. Es ist der skelettierte Schädel eines Mannes. Ermordet durch einen Kopfschuss. 20 Jahre ist das jetzt her.

Mit dieser Szene beginnt „Aus eisiger Tiefe“, der dritte Kriminalroman des Hamburger Autorenduos Roman Voosen und Kirsten Signe Danielsson. Ihre Serienermittler Ingrid Nyström und Stina Forss haben es mit einem komplexen Fall zu tun: Nach dem Mord an einer Managergattin führt die Spur zu milliardenschweren Waffendeals und illegalen Schmuggelaktionen. Schnell wird klar, dass offenbar auch der 20 Jahre alte Mord mit den aktuellen Ereignissen in Verbindung steht. Damals, 1994, ging die Ostseefähre „Estonia“ unter.

Voosen/Danielsson belegen in „Aus eisiger Tiefe“ erneut, dass sie zu den hoffnungsvollsten deutschsprachigen Krimiautoren gehören. Ihre Methode des verschränkten Erzählens, des Verwebens von Historischem mit Aktuellem, ihr Setzen überraschender Plots, das stringente Schüren der Spannung – all das zeichnet die Autoren aus. Da stört es wenig, dass das dramaturgische Muster in ihren drei Romanen nach denselben Prinzipien strukturiert ist. Und der Aspekt dezidierter Grausamkeit ist für skandinavische Kriminalromane ja fast schon Genrepflicht. Absolut lesenswert.

Voosen/Danielsson: Aus eisiger Tiefe. KiWi, 452 Seiten, 9,99 Euro

Die Autoren lesen am 6.11., Hamburger Krimifestival, Kampnagel, Karten: T. 30 30 98 98