Hamburg. Die Hoffnung, dass mit der Bekanntgabe der für die nächsten drei Jahre geplanten Kürzungen in Höhe von 75 Millionen Euro Ruhe in der Berichterstattung um das Hamburger Verlagshaus einkehren würde, hat sich für Gruner + Jahr (G+J) nicht bestätigt. Nachdem Thomas Rabe, der Vorstandsvorsitzende des G+J-Mutterkonzerns Bertelsmann, Ende vergangener Woche Medienberichten entschieden widersprochen hatte, denen zufolge das Unternehmen einen vollständigen oder teilweisen Verkauf von G+J erwägen würde, war am Montag aus Branchenkreisen zu hören, dass es verlagsseitig Überlegungen gäbe, den Stammsitz am Baumwall aufzugeben, um sich stattdessen in Norderstedt anzusiedeln.

Bereits Ende März waren das erste Mal Spekulationen laut geworden, die einen Umzug zum Inhalt hatten. Da war bekannt geworden, dass G+J einen Verkauf des Verlagshauses prüft.

Die Erwägungen kreisten allerdings seinerzeit primär darum, zum vorher erprobten „sale and lease back“-System zurückzukehren. Also zum Verkauf, um den Komplex danach vom neuen Besitzer anzumieten.

Und auch aktuell gibt es laut eines Verlagssprechers keine Pläne für einen Umzug – weder nach Norderstedt, noch an irgendeinen anderen Ort: Aktuell entwickele man „mit Blick auf die kommenden Jahre unterschiedliche Szenarien“, prüfe, „unabhängig von einer konkreten Standortfrage“, wie eine ideale Arbeitsumgebung für die Verlagsmitarbeiter in Zukunft aussehen könnte.

Allerdings sei es in Anbetracht der formulierten Einsparziele auch „kein Tabu mehr, generell über Alternativen nachzudenken“. Ganz vom Tisch ist ein Umzug für „Stern“, „Brigitte“, „Geo“ und Co. also nicht.