Hamburg. An „moralischer Unterstützung“ mangelte es den Verantwortlichen nicht. Barbara Kisseler beließ es nicht beim Grußwort, die Kultursenatorin stand, besser gesagt saß dem Vorstand des Hamburger Theater e.V. bei der Programmpräsentation zur Seite. Der Verein führt die Hamburger Theaternacht durch.

Die Veranstaltung – im Vorjahr kamen 16.200 Besucher – erlebt am 13. September bereits ihre elfte Auflage. Finanzielle Förderung konnte und wollte Kisseler dem Vorstand mit Isabella Vértes-Schütter (Ernst Deutsch Theater), Norbert Aust (Schmidt Theater und Schmidts Tivoli), Holger Zebu Kluth (Altonaer Theater) und Joachim Lux (Thalia Theater) nicht zusagen, jedoch hob die parteilose Politikerin den „theatralen Charme“ Hamburgs hervor, wo Staatstheater und Privattheater „konstruktiv zusammenarbeiten“. Beim Vorjahres-Jubiläum hatte Barbara Kisseler selbst das Monsun Theater und das Ernst Deutsch Theater besucht: „Ich habe selten so viele gut gelaunte Leute gesehen.“

Auch die 11. Theaternacht bietet wieder zahlreiche Appetithäppchen für die neue Spielzeit, insgesamt 300 Programmpunkte. Unter den 42 Häusern, verbunden mit sechs Sonderbuslinien und zwei Alsterdampferrouten, sind erstmals das Gruenspan Off-Box und das Fundus Theater dabei. Das Forschungstheater zeigt schon vom Nachmittag an Szenen einer zweisprachigen Türenkomödie und ist damit eines von zehn Häusern mit Kinderprogramm.

„Das bei der zehnten Theaternacht gestartete Pilotprojekt dient dazu, junge Menschen ans Theater heranzuführen“, ist Isabella Vértes-Schütter vom Grundkonzept überzeugt. Bis zu vier Kinder (bis 14 Jahre) können in Begleitung eines Erwachsenen mit Eintrittskarte Theaterluft schnuppern. Vier Stätten besuchen die Erwachsenen pro Nacht im Durchschnitt. Lux: „Hamburg ist eine gelebte Theaterstadt.“

In der entsteht am 13. September sogar etwas Dauerhaftes: An der Gaußstraße, wo bisher das Thalia, das Junge Schauspielhaus und die Theaterakademie großteils provisorisch untergebracht sind, wird um 19 Uhr das Theaterquartier Altona eingeweiht. Eine Einrichtung für alle drei Häuser. Die Verleihung des Rolf-Mares-Preises, der sich aus den Erlösen der Theaternacht finanziert, findet dann am 27. Oktober in den Kammerspielen statt.

Hamburger Theaternacht Sa 13.9., 19 bis 1 Uhr in 42 Spielstätten, Kinderprogramm ab 16 Uhr, Party 24 Uhr, Ohnsorg, Karten zu 14,- + Gebühr (Ak: 17,-) T. 69 65 05 78, www.hamburger-theaternacht.de