Eine Glosse von Tino Lange

Ohne Großzügigkeit wäre es oft nicht so gut um die Kunst bestellt, das war schon im alten Rom so, als Gaius Maecenas Dichter wie Horaz und andere Denker umfassend förderte und so das Prinzip des Mäzens prägte. Aber die Kunst gibt natürlich auch viel zurück, sogar an einem Strand in England. 30 Goldbarren hat der deutsche Künstler Michael Sailstorfer im Sand bei Folkestone an der Kanalküste vergraben. Ein Projekt im Rahmen der dortigen Kunsttriennale.

Jeder, der die Zeit und Muße hat zu suchen, darf seinen Fund behalten. Aber natürlich ist auch die Kunst vergänglich, denn der Strandabschnitt kann nur bei Ebbe abgesucht werden und zusätzlich zum Gold wurde auch weniger wertvolles Metall verbuddelt, um Detektoren zu narren.

150 Schatzsucher wurden bei der ersten Ebbe gezählt, denn nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach wir Armen. Bis wir es nach Folkestone schaffen, haben Schatzsucher und Flut sicher schon ihr Werk getan. Aber hey, ich habe am Mittwoch 50 Cent vor dem Knust verloren. Wer sie findet, darf sie behalten. Alles für die Kunst!