Das ZDF startet mit dem Mystery-Thriller „Du hast es versprochen“ seine Nachwuchsfilmer-Reihe „Shooting Stars“.

Hamburg. Es hätte so schön werden können. Hanna (Mina Tander) trifft nach 25 Jahren ihre beste Freundin aus Kindertagen wieder: Clarissa (Laura de Boer). Zusammen reisen sie auf die Insel, auf der sie als Kinder zusammen mit ihren Familien Urlaub machten. Aber statt Erholung erwartet sie dort Schreckliches. Mit dem Mystery-Thriller „Du hast es versprochen“ startet das ZDF heute seine Reihe „Shooting Stars – Junges Kino im Zweiten“ über deutsche Nachwuchsregisseure.

Das Wiedersehen der Freundinnen erfolgt unter besonderen Umständen: Mit Hannas Ehe steht es nicht zum Besten. Clarissa ist mit einer Überdosis Tabletten ins Krankenhaus eingeliefert worden. Und dann auch noch das: Hanna sieht ein Geistermädchen. Sie beginnt an ihrem Verstand zu zweifeln, aber die Erscheinungen könnten etwas mit einem kleinen Mädchen zu tun haben, das damals verschwunden war. Hanna muss den Geschehnissen aus der Vergangenheit auf die Spur kommen, denn das Schicksal der Kleinen scheint etwas mit Hanna und Clarissa zu tun zu haben.

Mit Mina Tander, Laura de Boer, Katharina Thalbach und Max Riemelt hat Regisseurin Alex Schmidt für ihr Regiedebüt ein beachtliches Ensemble zusammenbekommen. Nicht nur wegen besonders stimmungsvoll ausgefallenen Naturaufnahmen, die auf Hiddensee gedreht wurden, bekam die Regisseurin viel Lob für ihr raffiniertes Geisterhorror-Werk. Kein Wunder, dass sie Michael Haneke und Tim Burton zu ihren Vorbildern zählt.

„Du hast es versprochen“ lief als einziger deutscher Beitrag 2012 bei den Filmfestspielen von Venedig. Schmidt, die zusammen mit Valentin Mereutza auch das Drehbuch geschrieben hat, stammt aus Berlin, hat aber bei Hark Bohm an der Hamburg Media School Regie studiert. „Mein Ziel war es, die Abgründe der menschlichen Seele darzustellen und mit märchenhaften Elementen zu verbinden. Ich wollte eine süße, schaurige Welt erschaffen, in der man sich leicht verliert, in der es schwer fällt, zwischen Wahn und Wirklichkeit, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden“, hat sie über ihren Film gesagt. Zu den Produzenten zählen das Wüste-Film-Team Yildiz Özcan, Stefan Schubert und Ralph Schwingel, koproduziert haben das von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein unterstützte Debüt Nina Bohlmann und Babette Schröder.

In der Reihe „Shooting Stars“ laufen sechs Filme, alle sind Erstausstrahlungen. Der Sender bietet den Filmschaffenden damit die Möglichkeit, einem größeren Publikum bekannt zu werden. Die Reihe ist zugleich eine Art Bestandsaufnahme des jungen deutschen Kinos.

Es folgt das Familiendrama „Festung“, das am kommenden Montag gezeigt wird. Darin geht es um eine 12-Jährige die sich zum ersten Mal verliebt, aber zugleich erleben muss, dass ihr gewalttätiger Vater in die Familie zurückkehrt. Kirsi Liimatainen hat mit Karoline Herfurth, Peter Lohmeyer und Ursina Lardi inszeniert.

Weiter geht es mit Felix Stienz’ Roadmovie „Puppe, Icke & der Dicke“ (11. August). Der Regisseur, ein Film-Autodidakt, lässt einen Berliner Kurierfahrer, eine Blinde und einen Fettleibigen auf eine skurrile Fahrt von Paris nach Berlin antreten.

Ein Krimidrama ist „Nemez“ (18.August), in dem ein Russlanddeutscher mit krimineller Vergangenheit in Berlin um einen Neuanfang kämpft. Regisseur Stanislav Günther ist selbst in Russland geboren. Keine wirkliche Liebe kennen die Teenager Sarah und Charly in „Little Thirteen“ (25. August). Sie versuchen es mit körperlichen Exzessen, bis Sarah Lukas kennenlernt. Christan Klandts Coming-of-Age-Film ist auch das Porträt einer emotional verwahrlosten Gesellschaft. In der Tragikomödie „Millionen“ (1.September) von Fabian Möhrke bekommt der Familienvater ein Lotterieabo geschenkt und knackt den Jackpot. Danach hat er ein Luxusproblem: Was tun mit 22 Millionen?

„Du hast es versprochen“ Di, 23.00 Uhr, ZDF