Hamburg. Nach jahrelangen Debatten hat der Hamburger Senat jetzt beschlossen, das koloniale Erbe aufzuarbeiten. „Wir werden uns der Geschichte mit mehreren Initiativen stellen und diese große Herausforderung als gesamtstädtische Aufgabe (...) in Angriff nehmen“, sagt Kultursenatorin Barbara Kisseler. Das wissenschaftliche Erinnerungskonzept sieht zwar vor, eine Forschungsstelle an der Universität einzurichten. Auch wollen die Universitäten Dar Es Salaam und Hamburg stärker zusammenarbeiten. Doch jetzt haben die Selbstorganisationen schwarzer und afrikanischer Menschen dagegen protestiert, dass sie von diesem Prozess ausgeschlossen sind. Bislang ist lediglich vorgesehen, dass diese Organisationen, die die Entwicklung des Konzeptes initiiert haben, 2015 an einer wissenschaftlichen Tagung teilnehmen. Ginnie Bekoe, Beiratsmitglied der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland, sagt: „Deutlich wird dabei, dass die Perspektiven von schwarzen Menschen auf Geschichte und Gegenwart unserer Stadt bis heute ganz bewusst übergangen werden.“