Ein Kommentar von Armgard Seegers

Für Kulturstaatsministerin Monika Grütters steht der deutsche Film international sehr gut da. Kein deutscher Beitrag hat es in den Wettbewerb von Cannes geschafft. „Aber deutsche Filme haben im vergangenen Jahr 214 Auszeichnungen auf internationalen Festivals gewonnen. Dem deutschen Film geht es sehr gut.“

Die einen sagen so, die anderen so. Erfolgreich an der Kasse war der deutsche Film 2013 allein schon, weil „Fack ju Göhte“ mehr als sieben Millionen Besucher hatte. Und betrachtet man „die Box“, jene Schachtel, in der die Auswahl der für die Lola, den Deutschen Filmpreis, zur Auswahl stehenden Filme versammelt sind, trifft man auf eine ganze Menge Qualität. „Die andere Heimat“ von Edgar Reitz, Andreas Prochaskas „Das finstere Tal“, „Zwei Leben“ von Georg Maas, Stephan Lacants „Freier Fall“, Bastian Günthers „Houston“ oder Feo Aladags „Zwischen Welten“ – das sind alles spannende, gut gemachte Filme.

Was aber nutzen Auszeichnungen auf internationalen (aber unbekannten) Festivals oder gute Filme, wenn man sie im Kino nur kurz, schlecht beworben oder zu unsäglichen Uhrzeiten sehen kann? Statt die fünfte Folge eines US-Teenie-Quatsches im Multiplex-Kino würde man oft viel lieber einen spannenden deutschen Film sehen. Wir haben so viele tolle Schauspieler, begabte Regisseure, aber leider nicht genug Kinos oder ausreichend interessierte Zuschauer für Qualitätsfilme. Das muss sich ändern.