Nachtleben: In der einfachen Kneipe gibt es kein Essen, aber Rauch und frisch gezapftes Bier

Das Licht ist schummrig rot, aus den Lautsprecherboxen legt sich rockiger Gitarrensound über das Gemurmel der Gäste. Zigarettenqualm steht in der Luft – fast so wie in der guten alten Zeit, als Rauchen noch cool war.

Das Kuddl ist eine Bierkneipe in Eimsbüttel. Eine Nachbarschaftskneipe sei das Kuddl, sagen die einen. Von einer „Stampe“ oder einer „Kaschemme“ sprechen die anderen. Wer am Tresen sitzt und sich von Inhaber Emre Aktas ein Radeberger oder ein Jever zapfen lässt, den interessiert eine Diskussion über Kneipennamen wenig. Man trifft sich auf ein Bier, redet weniger über Gott, mehr über die Welt oder genießt einfach das Hier und Heute. Wer bekommt schon Hunger, wenn das Bier – egal ob aus der Flasche oder frisch gezapft – 2,50 Euro kostet.

Das Kuddl gibt es seit gut vier Jahrzehnten. Emre Aktas führt den Laden seit drei Jahren. Er hat ihn von Ute Baumhaus und ihrem Mann Kuddl übernommen. Die beiden stehen an zwei Abenden in der Woche noch aus Verbundenheit hinterm Tresen. Aktas hat es geschafft, junges Publikum zu interessieren, ohne dass die Stammkundschaft wegbleibt. Das mag an der urigen Atmosphäre liegen, auch daran, dass Aktas gelernt hat, für die Älteren ein Sieben-Minuten-Bier zu zapfen. Die Jukebox gleich gegenüber dem Kickertisch enthält Meilensteine des deutschen Schlagers von Roy Black, Cindy & Bert oder Marianne Rosenberg.

Kuddl (U Osterstraße), Hellkamp 23, täglich ab 18.00 bis open end, T. 40 34 67