Heino versus Jan Delay: Jetzt ist es ganz offiziell ganz doll böser Rockerkrieg, mit Unterlassungserklärungsforderungen und Anwaltsschreiben. Ein Kleinkriegsbericht.

„Herzlichen Glühstrumpf, wir freuen uns, ihr freut euch, manche nicht, aber das ist uns piep piep piep.“ So kommentierte Jan Delays Label Buback die Tatsache, dass „Hammer & Michel“ des Hamburger Neu-Rockers auf Platz 1 der Charts steht. Heinz Georg Kramm – the artist better known as Heino oder TABKAH – dürfte das anders sehen.

Der eine Neu-Rocker (Delay) ist immer noch beleidigt, dass der andere Neu-Rocker (Heino) „Liebes Lied“, den Klassiker aus Delays Absolute-Beginner-Zeiten, in Grund und Boden verheinot hatte. Heino sei nicht nur Heino, sagte Delay der Wiener Zeitung „Die Presse“ im Wiener Hotel Imperial. Heino sei ein Nazi, „und sein Repertoire, ,Schwarzbraun ist die Haselnuss‘, Soldatenlieder ... Schrecklich, wenn so jemand einen Song von dir singt.“

Mal abgesehen davon, dass ein Nobelhotel am Wiener Ring mit seiner Rechtsextremismus-Historie der ideale Ort für solche Bewertungen ist – diese Schmähung wollte TABKAH, obwohl er seinen Körper Jahrgang 38 als „hart wie Kruppstahl“ bezeichnet hat, nicht auf sich sitzen lassen. Er stellte Strafanzeige wegen Beleidigung. Damit jeder mitbekommt, wie sich die beiden beharken, wurde dafür gesorgt, dass kein deutsches Boulevardmedium diesen PR-Streit verpasst. Und jetzt ist ganz offiziell ganz doll böser Rockerkrieg, mit Unterlassungserklärungsforderungen und Anwaltsschreiben. Früher war aber echt mehr Lametta.