Jon Flemming Olsen alias Imbiss-Ingo stellt sein Album am 24. April in der Fabrik vor

Die „Ananas“ ist weg. So nennt Jon Flemming Olsen seine Vokuhila-Perücke, die er immer wieder sonntags als Ingo aufsetzt. In diesem April setzt Olsen öfter auf Melone. Für eine leicht abgespeckte Konzerttournee hat Olsen, eher Musiker und Grafikdesigner denn Comedy-Mann, „Dittsche“ und die Eppendorfer Grillstation hinter sich gelassen.

Olsen trägt die Melone nicht bloß auf der Bühne und auf dem Albumcover, sondern auch privat. Und auf „Immer wieder weiter“ sind von ihm ganz neue Töne zu hören, die CD ist sein erstes Album unter eigenem Namen. Für den Gründer, Gitarristen und Sänger von Texas Lightning („Ich habe mich selbst entlassen“) ist es „auch eine Art spannender Selbstversuch“ zu beobachten, was passiert, wenn er deutsche Texte schreibt. Statt wie 2006 beim Eurovision Song Contest in Athen mit „No No Never“ auf ganz großer Bühne zu stehen, zieht er derzeit durch relativ kleine Clubs. Die Fabrik zählt da beim Heimspiel am Donnerstag, dem 24. April, schon zur großen Ausnahme.

Olsen, der zahlreiche Plattencover für Udo Lindenberg, Ina Müller oder auch Stefan Gwildis gestaltet hat, bezeichnet seinen Stil treffend als „akustische Musik, vom wilden Galopp bis zum wärmenden Lagerfeuer“. Die 14 Titel seines Albums kennzeichnet ein folkiger Charakter. Einen originell-lustigen Drive wie bei den Songs „Karl-Heinz Schmitz“, einer Coverversion von The Sweets altem Rockkracher „Ballroom Blitz“, oder bei „Deine Mutti“ (nach „Blame It on The Boogie“ von The Jackson Five) schließt das keineswegs aus. Und das wunderschöne „Morgengrauen“ zur Melodie des früheren The-Stranglers-Hits „Golden Brown“ passt zu Frühling, Herbst und Winter.

Daneben präsentiert der 49-Jährige auch fünf Eigenkompositionen. In „Tanz durch den Müll“ oder der Blues-Nummer „Nicht Amerika“ überwiegt das Nachdenkliche. Der Country-Pop-Stil, mit dem Texas Lightning Gold und Platin einspielte, klingt hier kaum mehr durch. Auf Schlagzeug verzichtet Olsen bewusst, nicht aber auf seine früheren Mitstreiter Markus „Schnellfinger“ Schmidt (Gitarre) und Laurens Kils-Hütten (Kontrabass). Als vierten Mann hat er für die Tour (und für Akustikgitarre, Mandoline, Dobro und Lapsteel) noch Jochen Bens engagiert. Da hat Olsen den Hut auf. Jetzt ist er Frontmann.

Jon Flemming Olsen Do 24.4., 20.00, Fabrik (S Altona), Barnerstr. 36, Eintritt 29,- (Ak.)