Berlin. Die Zukunft der Weltbild-Filialen entscheidet sich offensichtlich in den kommenden Wochen. Bei der Entwicklung eines entsprechenden Sanierungsplans sei man relativ weit, sagte der Sprecher des Insolvenzverwalters Arndt Geiwitz, Patrick Hacker, am Mittwoch. Entscheidungen zu Schließungen und Entlassungen gebe es jedoch noch nicht. Damit reagierte Hacker auf Medienberichte, wonach eine Entlassungswelle bei den 1400 Mitarbeitern in den etwa 220 Läden bevorstehen soll.

Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte berichtet, dass binnen der kommenden sieben Tage eine Entscheidung über die Einrichtung einer Transfergesellschaft fallen solle. Die „Augsburger Allgemeine“ schrieb, dass deutlich weniger Filialen geschlossen würden als die bisher vermuteten 100. Die Zahl werde zweistellig sein, ein „optimistischer Gewährsmann“ spreche von 50 unrentablen Filialen. Hacker betonte, dass das Filialnetz eine „strategisch wichtige Säule“ sei. Deshalb werde man besonnen und überlegt vorgehen.

Die Weltbild Plus Medienvertriebs GmbH & Co. KG hatte nach der Trennung von Hugendubel für das Filialgeschäft ein Schutzschirmverfahren beantragt. Dadurch bekommen die Mitarbeiter Insolvenzgeld. Dieses läuft am 30. April aus. Danach müssen die Gehälter wieder aus dem laufenden Geschäft finanziert werden.

Für die Weltbild-Verlagsgruppe als Muttergesellschaft wurde bereits Anfang April das reguläre Insolvenzverfahren eröffnet. Gleichzeitig wechselten 582 Beschäftigte in eine Transfergesellschaft, um einer Kündigung zu entgehen. Die Zahl der in der Zentrale verbleibenden Mitarbeiter liegt damit bei rund 1050.