Sehenswürdigkeit: Den Alten Elbtunnel kann man zu Fuß, per Rad und mit dem Auto nutzen

Muffig riecht es hier unten, modrig. Und es ist – Entschuldigung – saukalt. „Aber im Sommer ist es sehr schön und angenehm“, sagt der freundliche Mann von der Aufsicht St. Pauli Elbtunnel und setzt den Aufzug in Bewegung.

Es ist die schnellste Verbindung unter der Norderelbe hindurch nach Steinwerder, ins Hafengebiet. Und eine Attraktion nicht nur für Touristen. Fußgänger, Radfahrer und eingeschränkt auch Autos – morgens Richtung Steinwerder, ab mittags dann wieder Richtung St.Pauli – nutzen den 1911 eröffneten Alten Elbtunnel, der so genannt wird, seit 1975 die Neuen Elbtunnel eröffnet wurden. 2 Euro zahlt ein Fahrer für die Mitnahme in einem Aufzug, der Personenaufzug ist kostenlos. Spannender ist aber der Abstieg über die 135 Stufen, von unten öffnet sich der Blick in die Kuppel, eine der Perlen am Hafenrand.

Bis zum Aussichtspunkt Steinwerder, von wo man einen fantastischen Blick auf den Hafen, die Stadt und ihre Türme hat, sind es 600 Meter. Die schwach beleuchtete Tunnelröhre ist schmal, auf den engen Bürgersteigen gilt auch für Fußgänger die Laufrichtung rechts. An den beige gekachelten Wänden sind maritime Motive zu entdecken: Fische, Muscheln, Seesterne, Robben, Aale. Nur die Ratten, die an Stiefeln knabbern, fallen etwas aus dem Rahmen und lassen den versteckten Humor der Erbauer dieser unter Denkmalschutz stehenden technischen Sensation erkennen.

Zurück auf der Stadtseite sollte man nicht das imposante Eingangsportal verpassen. Putten, Schildkröten, Löwen und Frösche zieren das Bauwerk, das auch in Rom stehen könnte. Und dann schnell weiter zu den Landungsbrücken, hier, im Bistro Brücke 10 gibt’s die leckersten Fischbrötchen. Und warm ist es auch!

Alter Elbtunnel täglich 0.00–24.00 für Fußgänger/Radfahrer, für Autos von Mo–Fr 5.30–13.00 Richtung Steinwerder, 13.00–20.00 Richtung St. Pauli Hafenstraße (U/S Landungsbrücken), Autos 2,-, Fußgänger und Radfahrer frei

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