Im Jubeljahr des Meisters sollte der am Menschlichen, allzu Menschlichen interessierte, sollte der dramatisch entflammbare Leser und Theatergänger vor allem zwei Dinge tun. Er sollte zu den alten Reclambändchen greifen und in jedes Theater gehen, das seine Wege kreuzt. Das ist das Wichtigste. Nachrangig, aber durchaus delektabel und informativ ist derweil die Lektüre von Hans-Dieter Gelferts „William Shakespeare in seiner Zeit“ (C.H. Beck).

Der beklagenswerte Umstand, dass oft kaum Zeit zu Kontemplation und Tiefgang bleibt, rückt eine andere Publikation jedoch umso eindringlicher ins Bewusstsein: „Shakespeare! Seine Werke, seine Welt“ (Katharina Mahrenholtz/Dawn Paris), ein mit Witz und Knappheit besorgtes Kompendium. Weil Shakespeare zum Allgemeinwissen gehört, taugt es zur Vorbereitung für Zusammenkünfte nicht nur kulturaffiner Menschen. Smarte Zusammenfassungen aller Stücke und ein Abriss der Sonette, dazu „Small-Talk-Infos“ wie die, dass von allen Shakespeare-Helden der ausgiebig monologisierende Hamlet den meisten Text hat: In seinem Überdrama sind es satte 37 Prozent. Fun Facts gibt es auch: Shakespeare war 1,83 Meter groß. Er überragte die Zeitgenossen auch körperlich.

„Ist dies schon Tollheit, ...“, aus: „Hamlet“

K. Mahrenholtz und D. Parisi „Shakespeare!“ 80 S., 14,99 Euro, Hoffmann und Campe