Zu blöd, dass die Dinge, die einem am allermeisten Spaß machen, oft hinten runterfallen, wenn der Ernst des Berufslebens zuschlägt. Zu schön aber auch, wenn das Berufsleben selbst dann so toll ist, dass man den Verlust ganz gut verschmerzen kann. So ungefähr geht es Kathrin Barthels. Immer hat sie in Chören gesungen, hohen Sopran, in Studentenzeiten sogar im Philharmonischen Chor Berlin. Aber seit die 1980 geborene, in Braunschweig aufgewachsene Frau den noch relativ neuen Beruf der Musiktheaterpädagogin ausübt, kommt sie zeitlich einfach nicht mehr zum Chorsingen. Dafür hat an der Opera stabile am Sonntag ein kurzes Stück Premiere, das sie sich im Wesentlichen selbst ausgedacht hat: eine Mini-Oper für ganz kleine Kinder.

Wer Kathrin Barthels, die in einer Zweier-WG in Eimsbüttel wohnt, über ihre Arbeit reden hört und dazu noch ihr offenes Lachen, der spürt, dass hier eine nichts lieber tun möchte als genau das, was sie tut. Schön, lesen und zu Freunden reisen in die Städte, in denen sie gelebt hat zum Lernen und Arbeiten, also nach Heidelberg, Stuttgart, Berlin oder Braunschweig, das macht sie auch gern. Am liebsten aber denkt Kathrin Barthels sich neue Sachen aus, die Kinder und Jugendliche näher an die Kunst der (Staats-)Oper bringen. Zum Batterienaufladen fährt sie in ein Nest an der Ostsee. Nur das mit dem Tanzen zu Funk und Soul, das hat sie in Hamburg bisher auch noch nicht geschafft.