Akram Khan, Choreograf der Eröffnungsfeier der Spiele in London, stellt sein Soloprojekt „Desh“ vor

Thalia Theater. Akram Khan ist in Hamburg wahrlich kein Unbekannter. Beim Sommerfestival 2011 faszinierte er mit seinem spirituellen Werk „Vertical Road“. Und 2012 wurde er einem Millionenpublikum in aller Welt bekannt durch die Choreografie der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in London. Zwei Tage präsentiert der britische Tänzer und Choreograf mit Wurzeln in Bangladesch sein Solo bei den Lessingtagen im Thalia. In „Desh“, übersetzt so viel wie „Heimatland“, thematisiert und tanzt der Choreograf und Performer seine eigene Geschichte. Erinnerungen, Erfahrungen und Mythen formen sich zur surrealen Betrachtung des Lebens.

Khan stammt aus einer bengalischen Einwandererfamilie und wuchs im Londoner Stadtteil Wembley auf. Das Land seiner Wurzeln war ihm nur durch Erzählungen vertraut. Seine Mutter lehrte ihn die Bangla-Folk-Tänze, später studierte er klassischen Kathak- und westlichen Tanz unter anderem an der Northern School of Contemporary Dance im nordenglischen Leeds. In den Choreografien seiner Akram Khan Company verbindet er die Tradition des Kathak mit einem zeitgenössischen Bewegungsvokabular. Außer an der Olympia-Eröffnung arbeitete er bereits mit Pop-Star Kylie Minogue und mit der französischen Schauspielerin Juliette Binoche.

In seinem Solo, das in einem eindrucksvollen Bühnendesign von Tim Yip – oscardekorierter Ausstatter des auch im Westen erfolgreichen Films „Tiger and Dragon“ – stattfindet, erzählt er in außergewöhnlicher Bewegungssprache von seiner doppelten Identität. Von der blutigen Vergangenheit Bangladeschs, vom Monsun und von seiner tiefen Beziehung zum Vater. Für zahlreiche Kritiker ist es Khans bislang stärkste Arbeit. Sie wurde 2012 mit dem Olivier Award für die beste neue Tanzproduktion ausgezeichnet.

„Desh“ Fr 7.2./Sa 8.2., jew. 20.00, Thalia Theater (U/S Jungfernstieg), Alstertor, Karten zu 19,- bis 48,- unter T. 32 81 44 44; www.thalia-theater.de