Hamburg. Axel Hecht hatte damals das richtige Gespür. Ein Kunstmagazin schwebte ihm vor, das jeder versteht, auch der interessierte Laie, der auf Städtetrips ins Museum pilgert. Es war Ende der 70er-Jahre, als Hecht die Hamburger Zeitschrift „Art“ gründete, sie als Chefredakteur und später als Herausgeber über 28 Jahre lang prägte. Wie am Mittwoch bekannt wurde, ist Axel Hecht, geboren 1944, vergangene Woche nach schwerer Krankheit gestorben.

Hinter ihm liegt eine eindrucksvolle Journalistenkarriere: Nach seinem Germanistikstudium arbeitete er für „Die Welt“, später für den „Stern“. 1973 machte ihn Henri Nannen dort mit 29 Jahren zum bis dahin jüngsten Chef des Kulturressorts. Nach Vorbild des Reisemagazins „Geo“ gründete er unter dem Dach von Gruner+Jahr das „Art“-Magazin. Von Warhol über Beuys bis zu Neo Rauch begleitete „Art“ jeden wichtigen Künstler, jeden Trend.

2005 übergab Hecht die „Art“-Chefredaktion an Tim Sommer, er selbst blieb Herausgeber bis 2006. „Axel Hecht war mit Leib und Seele ein guter Journalist“, schrieb Sommer in seinem Nachruf. „Er hat mit seiner Redaktion einen neuen Kunstjournalismus erfunden: Raus aus dem Elfenbeinturm des Kritikers im Feuilleton, rein ins Atelier, wo die Kunst entsteht! Spüren, erzählen und zeigen, was die Kunst ausmacht, das war seine Mission.“