Hamburg. Es gibt einen neuen Literaturpreis in Hamburg. Sein offizieller Name lautet „HamburgLesen 2013. Der Buchpreis der Staatsbibliothek“. Ein etwas sperriger Name, der in der Kurzform, derer sie sich in der Stabi bereits befleißigen, viel griffiger ist – Hamburger Buchpreis. Auszeichnen soll der ab sofort jährlich „ein Buch, das sich in herausragender Weise mit dem Thema Hamburg befasst“, wie es in der Selbstbeschreibung heißt.

Bekanntgabe des ersten Siegers und Verleihung des Preises ist am 25. Oktober im Lichthof der Staatsbibliothek, das Preisgeld beträgt 5000 Euro. Die Jury besteht aus Ulrich Greiner (Freie Akademie der Künste), Lisa Kosok (Hamburg Museum), Rainer Moritz (Literaturhaus Hamburg), Annemarie Stoltenberg (NDR Kultur), Alexander Extra, dem Initiator des Preises, und Stabi-Chefin Gabriele Beger. Letztere weiß natürlich ganz gut Bescheid über den Bestand an Hamburgensien in der Stabi. „Wir bekommen jedes Jahr zwischen 2000 und 3000 Neuzugänge“, erklärt Beger. Nicht alle seien Bücher, manche auch „nur“ Broschüren.

Erfasst wird eben alles, was von Hamburg handelt, sei es Sachbuch oder belletristisches Werk. Ob Stadtteilbuch oder historischer Abriss, Biografie oder naturwissenschaftliche Studie, jeder Titel findet Berücksichtigung. Für die erste Preisvergabe kamen Titel aus den Jahren 2011 und 2012 infrage.

Eine Longlist mit 300 Titeln wurde von den Hamburg-Experten der Stabi besorgt, eine weitere Auswahlkommission und externe Gutachter erstellten eine weitere, 30 Titel umfassende Liste und dann eine Shortlist mit sieben Büchern, aus denen nun der Sieger bestimmt wird. Die Finalisten sind „Arno Schmidt in Hamburg“ (herausgegeben von Joachim Kersten), „Aus Hamburg in alle Welt: Lebensgeschichten jüdischer Verfolgter aus der ‚Werkstatt der Erinnerung’“ (herausgegeben von Linde Apel et al.), „Hamburg“ von Gudrun Petersen, „Hamburger jüdische Portraits“ von Otto Quirin, Henrike Junge-Gents „Alfred Lichtwark: zwischen den Zeiten“ , Gesche-M. Cordes’ „Stolpersteine und Angehörige in Hamburg“ und Franz Willnauers „Gustav Mahler: die Hamburger Jahre“.

Finanziert wird der Hamburger Buchpreis, der künftig jedes Jahr vergeben werden soll, von der Zeit-Stiftung und der Hamburger InnenWerbung. „Wir setzen auf Stetigkeit“, sagt Stabi-Chefin Gabriele Beger, „und haben den Preis auch aus Liebe zu Hamburg ins Leben gerufen. Der Preis soll die Stadt überregional repräsentieren, das ist uns wichtig.“