Nach zehn Tagen endete am Sonnabend das Filmfest Hamburg mit einer Preisgala

Hamburg. Es war ein würdiger, ein prominent besetzter Abschluss eines Festivals, das sich auf die Fahnen geschrieben hat, eine Schau des Weltkinos zu bieten. Am Sonnabend ging das Filmfest Hamburg nach zehn Tagen mit der feierlichen Preisverleihung zu Ende, zu der auch Schauspielerin Isabella Rossellini sowie Hamburgs wichtigster Regisseur, Fatih Akin, kamen. Oscar-Preisträgerin Rossellini überreichte den mit 10.000 Euro dotierten Drehbuch-Preis an die Hamburger Regisseurin Katrin Gebbe für deren Debüt „Tore tanzt“. Der Film erzählt von einem jungen Mann, der in einer befreundeten Familie fürchterlichen Missbrauch erlebt. „Uns hat der Mut und die Radikalität überzeugt“, begründete die Jury ihre Entscheidung.

Begeistert zeigte sich die Jury auch von „Metro Manila“, einem Sozialdrama des britischen Regisseurs Sean Ellis. „Dieser Film hat es verdient, von vielen Menschen gesehen zu werden“, begründete sie die Entscheidung, das Werk mit dem undotierten Preis der Hamburger Filmkritik auszuzeichnen. Roman Polanski wurde für seinen neuen Film „Venus im Pelz“ mit dem Art Cinema Award geehrt.

Zum ersten Mal wurde auf der Abschlussveranstaltung auch der beste politische Film geehrt. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung teilten sich Dylan Mohan Grays „Fire In The Blood“ und „Manuscripts Don’t Burn“ von Mohammad Rasoulof. Der iranische Regisseur Rasoulof hatte seinen unter größter Geheimhaltung gedrehten Film eigentlich persönlich in Hamburg vorstellen sollen – Teheran verweigerte ihm jedoch die Ausreise. Mit dem neu gestifteten Preis will die Friedrich-Ebert-Stiftung das gesellschaftlich ambitionierte Kino belohnen. Im Anschluss an die Preisgala wurde der palästinensische Beitrag „Omar“ im ausverkauften Cinemaxx Dammtor gezeigt.