Die Entertainerin Ina Müller ist 48 geworden – und 4000 Fans feierten im Stadtpark mit. Das Älterwerden ist Thema an diesem Abend, die singende Entertainerin nimmt sich selbstironisch auf die Schippe.

Hamburg. Einer muss immer dran glauben. Diesmal ist es Nils, ein breitschultriger, vollbärtiger Ordner, der vor der Bühne Dienst schiebt. Ina Müller fragt ihn aus, nimmt ihn auf die Schippe und lässt sich später von ihm und einem Kollegen zum Flügel tragen – wie Whitney Houston damals im Kino von ihrem „Bodyguard“ Kevin Costner. Ina Müller ist bestens gelaunt, der Abend im Stadtpark tropisch warm. Schon nach der ersten Nummer singen die 4000 Fans ein Geburtstagsständchen, denn die Wahlhamburgerin feiert mit ihnen wieder mal ihren Geburtstag. Blumen und ein rotes Herz werden hochgereicht, die 48 Jahre alte Sängerin ist gerührt. „Geburtstag ist so geil, wenn man nur nicht älter werden würde“, sagt sie und erntet die ersten Lacher.

Das Älterwerden ist Thema an diesem Abend, die singende Entertainerin nimmt sich selbstironisch auf die Schippe, erklärt, warum ältere Frauen sich gern mit wallenden Batiktüchern oder bis in die Kniekehlen reichenden Pullovern verhüllen. „Ich bin selber der Windjackentyp“, erklärt sie, „die fällt immer gut.“ Sie redet zwischen ihren Songs ohne Punkt und Komma, entwickelt Überlegungen, wie Energiekonzerne weibliche Hitzewallungen nutzen könnten. Sie setzt Pointe auf Pointe und punktet mit Dorf-Sprüchen wie „Wer tanzt, hat kein Geld zum Saufen.“

Doch das Geburtstagskind ist auch eine wundervolle Sängerin. Sie hat Soul in ihrer Stimme, ihre Band groovt lässig durch das Programm. Auf der Bühne ist sie eine Künstlerin zum Anfassen, in ihren Songs offenbart sie mehr von sich als viele ihrer Kollegen. Und wieder einmal wird sie von ihrem Hamburger Publikum mit euphorischem Beifall getragen. Wer keine Karten für die gestrige Open-Air-Fete ergattern konnte, hat die Gelegenheit, Ina Müller am 25. April in der O2 World zu erleben.