Der dreifache Oscar-Gewinner mixt geschickt Satire, Agentenfilm und Politthriller

Altonaer Rathaus. Wie nervenaufreibend spannend eine Geschichte sein kann, deren Ausgang hinlänglich bekannt ist — das zeigten vergangenes Jahr zwei Kinofilme auf eindrucksvolle Weise. Kathryn Bigelows CIA-Thriller „Zero Dark Thirty“ über die Jagd auf Osama Bin Laden sowie „Argo“, die dritte Regiearbeit des Schauspielers Ben Affleck, für die es drei Oscars gab, darunter den Preis für den bester Film.

„Argo“, der heute beim Zeise Open Air gezeigt wird, ist ein Mix aus Politthriller, Satire und Undercover-Agentenfilm. Er nimmt seinen Anfang am 4. November 1979, und was folgt, ist unter dem Titel „Iranische Geiselkrise“ in die Geschichte eingegangen. 52 Amerikaner wurden für 444 Tage in der US-Botschaft in Teheran in Geiselhaft gehalten. Doch sechs Angestellte des Außenministeriums konnten im Haus des kanadischen Botschafters Unterschlupf finden. Die Angestellten außer Landes zu bringen, diese ans Unmögliche grenzende Aufgabe fällt dem CIA-Agenten Tony Mendez zu, gespielt von Affleck selbst. Seine Idee balanciert auf dem schmalen Grat zwischen Idiotie und Genialität: Er will die sechs als Mitglieder eines kanadischen Filmteams ausgeben, das im Iran auf der Suche nach Drehorten für einen Science-Fiction-Film ist.

Affleck kombiniert abgründigen Witz, Thriller-Spannung und politisches Zeitbild mit sicherem Gefühl für Rhythmus. Dem bärbeißigen Agenten Mendez stellt er zwei schräge Hollywoodvögel gegenüber, gespielt von Alan Arkin und John Goodman. Dass 2012 ein so herausragendes Kinojahr war, liegt zu großen Teilen an „Zero Dark Thirty“ und „Argo“.

„Argo“ Mo 15.7., 22 Uhr, Rathaus Altona Innenhof, Eingang Betty-Levi-Passage (S Altona), Platz der Republik 1, Eintritt 7,-