Vom 18. Juni an werden die Umstände um das Ende der Zusammenarbeit zwischen dem Medienhaus Madsack und der Hamburger PR-Fachfrau Yvonne von Stempel vor dem Landgericht Hannover verhandelt.

Ein Prozess, in dem gleich mehrere namhafte Medienakteure auftreten werden, wird vom 18. Juni an vor dem Landgericht Hannover verhandelt. Bei den Protagonisten des Verfahrens handelt es sich um die Hamburger PR-Fachfrau Yvonne von Stempel, die auch Vorstandsmitglied des Hamburger Presseclubs ist, den Vorsitzenden des Medienhauses Madsack („Hannoversche Allgemeine Zeitung“, „Leipziger Volkszeitung“) Herbert Flecken, dessen Stellvertreter und designierten Nachfolger Thomas Düffert, den ehemaligen Intendanten des NDR Jobst Plog sowie um die Verlegerin Sylvia Madsack.

Konkret geht es um die Umstände, unter denen die Zusammenarbeit zwischen dem Medienhaus und Yvonne von Stempel beendet wurde. Die PR-Expertin diente Madsack mit ihrer Agentur YvS Communication Partner vom 1. November 2010 bis zum 30. Oktober 2012 als Kommunikationschefin. Offenbar stimmte zwischen ihr und Düffert, der zum 1. Juli dieses Jahres den Vorsitz der Geschäftsführung bei Madsack übernimmt, die Chemie nicht. Jedenfalls suchte Düffert ohne Wissen von Stempels eine Nachfolgerin und weigerte sich, ihren Vertrag über den 30. Oktober 2012 hinaus zu verlängern.

Allerdings hatte Flecken, nach Darstellung der Kommunikatorin, ihr mündlich zugesagt, dass sie auch über den 30. Oktober hinaus bis zum Ende seiner Amtszeit am 30. Juni für ihn arbeiten könne. „Verträge über Euro-Beträge in fünfstelliger Höhe werden bei der Mediengruppe Madsack grundsätzlich nur schriftlich abgeschlossen“, sagt dagegen der Madsack-Chef. Der Streitwert des Verfahrens liegt bei 50.000 Euro. Flecken soll Plog jedoch telefonisch bestätigt haben, von Stempel werde nach Auslaufen ihres Vertrages weiter für ihn tätig sein können. Von Stempels Anwalt hat beantragt, Plog als Zeugen zu laden, was insofern pikant ist, da der ehemalige NDR-Intendant stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Madsack ist. Nicht minder pikant ist, dass die Klägerin auch Verlegerin Sylvia Madsack laden lassen will, die von ihr über den Vorgang unterrichtet worden sei. Der Einschätzung Plogs, ein großzügiges Abfindungsangebot für von Stempel sei angemessen, habe die Verlegerin sich in einer E-Mail angeschlossen. Spannend dürfte das Verfahren auf jeden Fall werden.

Völlig aus der Luft gegriffen sind Gerüchte, Reinhold Beckmann werde als „Tagesthemen“-Moderator den neuen WDR-Intendanten Tom Buhrow beerben. Eine solche Lösung widerspräche der ARD-Arithmetik, die vorsieht, dass der WDR einen Moderator der Nachrichtensendung stellt. Beckmann, der gerade erst erklärt hat, seine Talkshow Ende 2014 aufgeben zu wollen, ist aber, wie „Tagesthemen“-Moderatorin Caren Miosga, ein Kind des NDR. Einiges spricht für WDR-Reporter Thomas Roth, der derzeit das ARD-Büro in New York leitet, als neuen „Tagesthemen“-Moderator. Einzig sein Alter, Roth ist bereits 61 Jahre alt, könnte ein Ausschlusskriterium sein.

In diesem Fall würde womöglich WDR-Mann Sven Lorig zum Zug kommen. Der 41 Jahre alte Journalist moderiert das ARD-„Morgenmagazin“. Seit Mai 2012 ist er aber auch vertretungsweise Moderator des „Nachtmagazins“, das wie die „Tagesthemen“, von ARD-aktuell in Hamburg produziert wird. Zuletzt stand Lorig vergangenen Dienstag für das „Nachtmagazin“ vor der Kamera. So mancher bei ARD-aktuell glaubt, der Westdeutsche würde sich dort schon mal für die „Tagesthemen“ warmlaufen.