Auch wenn er bei der Frage nach seinen persönlichen Leidenschaften erst einmal lange überlegen muss: Lokalzeitungen haben es Berthold L. Flöper eindeutig angetan. Als Leiter des Journalistenprogramms bei der Bundeszentrale für Politische Bildung ist er mitverantwortlich für das derzeit stattfindende "Forum Lokaljournalismus", das die Bundeszentrale in diesem Jahr gemeinsam mit dem Hamburger Abendblatt in der Handwerkskammer ausrichtet.

Auf seinem eigenen Frühstückstisch im Rheinland liegt morgens der "Bonner Generalanzeiger", zahlreiche weitere Ausgaben nimmt sich Flöper, 57, dann im Büro vor. Der gelernte Journalist, der lange Lokalredakteur der WAZ-Gruppe war und später das Branchenblatt "journalist" als Chefredakteur leitete, kann über die "größte Lokalredaktionsdichte in Europa" geradezu ins Schwärmen geraten. Und als seine Aufgabe bei der Bundeszentrale versteht Flöper es, "Edelsteine" zu entdecken: "Man nimmt die Aufbrüche der lokalen und regionalen Zeitungen oft nicht ausreichend wahr."

Dass die Branche eine im Umbruch ist, leugnet er nicht, dennoch fällt sein Fazit eindeutig aus: "Journalismus ist nach wie vor das Spannendste überhaupt!" Das hat der vierfache Vater offenbar auch zu Hause wirkungsvoll gepredigt: Eine Tochter hat soeben ihr Volontariat beendet. Natürlich in einer Lokalredaktion.