Der Schauspieler könnte nach hoher Einschaltquote Nachschlag erhalten haben. Auflagenprobleme beim „New Scientist“? Abermals verlässt eine Frau das Berliner Hauptstadtbüro des „Spiegel“.

Ist Til Schweiger für seine Rolle als Hauptkommissar Nick Tschiller im neuen Hamburg-"Tatort" nach Quote bezahlt worden? In Senderkreisen heißt es jedenfalls, der Schauspieler habe wegen des hohen Marktanteils seines ersten "Tatorts", den 12,57 Millionen Zuschauer sahen, einen Nachschlag erhalten. Der NDR will sich zu Details des Vertrags mit Schweiger nicht äußern. Erst kürzlich kam heraus, dass der WDR jahrelang Sandra Maischberger für ihren Talk nach Quote bezahlt hatte. NDR-Intendant Lutz Marmor lehnt eine quotenabhängige Bezahlung bei Talks ab, nicht jedoch in der Unterhaltung. Beim "Tatort" handelt es sich um ein Unterhaltungsformat.

Für das Anfang November im Spiegel-Verlag gestartete wöchentlich erscheinende Wissensmagazin "New Scientist" könnte es eng werden. Es ist der deutsche Ableger des renommierten britischen Magazins gleichen Namens. Doch während von dem Mutterblatt Woche für Woche knapp 140.000 Exemplare abgesetzt werden, hat sein deutscher Abkömmling offenbar Auflagenprobleme. Von einer Abo-Auflage von 6000 Exemplaren ist in Verlagskreisen die Rede, wobei es sich bei vielen dieser Abonnements um Testabos handeln soll, von denen niemand weiß, ob sie in reguläre Abos umgewandelt werden. Der Einzelverkauf, der beim britischen "New Scientist" nur ein gutes Viertel der Gesamtauflage ausmacht, dürfte in Deutschland höher sein. Die verkaufte Auflage des "New Scientist" soll insgesamt im unteren fünfstelligen Bereich liegen. Manchem im Kreis der Spiegel-Gesellschafter ist dies offenbar zu wenig. Eine Entscheidung über die Zukunft des Blattes ist aber noch nicht gefallen. "Verabredet ist, dass wir spätestens Mitte des Jahres Bilanz ziehen und dann eine Entscheidung treffen", sagt eine Verlagssprecherin.

Der Autor Peter Praschl verlässt Ende April das Magazin der "Süddeutschen Zeitung" (SZ). Der Österreicher war im April 2011 zum "SZ-Magazin" gestoßen und hatte zuvor als Autor der "Welt", Ressortleiter der deutschen "Vanity Fair", Chefredakteur des Männermagazins "Matador", Textchef des Frauenmagazins "Amica" sowie als Reporter des "Stern" gewirkt. Wohin es Praschl zieht, ist unklar.

Abermals verlässt eine Frau das Berliner Hauptstadtbüro des "Spiegel": Nach Katrin Elger, die es zum "Handelsblatt" zog und Ulrike Demmer, die zum "Focus" ging, verstärkt Merlind Theile künftig das Politikressort der "Zeit". Alle drei galten redaktionsintern als mögliche Kandidatinnen für Führungspositionen, die zwei von ihnen nun anderswo ausüben: Elger ist Redaktionsleiterin der digitalen Tageszeitung "Handelsblatt Live" und Demmer stellvertretende Leiterin des Berliner "Focus"-Büros. Von den 16 Mitarbeitern des "Spiegel"-Hauptstadtbüros sind künftig nur noch zwei Frauen. Aber auch aus anderen Ressorts verließen in den letzten Monaten Redakteurinnen das Nachrichtenmagazin, das sich eigentlich der Frauenförderung verschrieben hat: Andrea Brandt aus dem Düsseldorfer Büro wurde Sprecherin bei der Bahn und Cathrin Gilbert aus dem Sportressort ging zur "Zeit".