Hans-Peter Feldmann, 71, hat es gern einfach. Er mag es nicht, wenn es kompliziert wird. "Ihre Frage war ein Referat und keine Frage", schleudert er geschockten Journalisten schon mal entgegen, die ihm etwas Bedeutungsvolles entlocken wollen anlässlich der Schau "Hans-Peter Feldmann Kunstausstellung" in den Deichtorhallen.

Der Düsseldorfer Konzeptkünstler ist ohnehin mit konventionellen Mitteln des Kunstbetriebs nicht zu fassen. "Ich bin Autofahrer, Ehemann und dann auch mal Künstler", sagt er. Die Kunst und das Leben waren ihm immer eins, und er betrachtet beides mit rheinländischer Direktheit. 1941 geboren und aufgewachsen in einem Düsseldorfer Arbeitervorort, wo in den Kneipen schon mal die Fäuste sprachen, sammelte er Erfahrungen, die früh seine Sinne schärften und seine Sammelleidenschaft und Bilderwut entfachten.

Nach dem Studium der Malerei in Linz begann er, konzeptuell zu arbeiten, vor allem mit Fotografie. Heute lebt Feldmann, verheiratet, ein Sohn, zwischen Schreibtisch, Lagerraum und Atelier in Düsseldorf. Dort ist er allerdings eher selten anzutreffen. Zu den Großverdienern der Kunst zählte er nie, obwohl er 1972 zur Documenta 5 eingeladen war. Seinen Lebensunterhalt verdiente er überwiegend als Händler antiquarischer Geräte. Noch heute steht er am Sonnabend manchmal hinterm Tresen im Trödelladen seiner Frau und verkauft Kuckucksuhren.