Nur 50 Minuten dauerte der Auftritt des britischen Quartetts Alt-JK im ausverkauften Uebel & Gefährlich. Aber die hatten es in sich.

Hamburg. Svenja und Inga waren nicht zufrieden. "Das Konzert hätte gern länger sein können. Und mehr Ansprache ans Publikum wäre auch nett gewesen", monierten die beiden Freundinnen aus Kiel vor dem Fahrstuhl, der die Besucher des Alt-J-Konzertes vom Uebel & Gefährlich nach unten fährt.

Nur 50 Minuten dauerte der Auftritt des britischen Quartetts, das 2012 den renommierten Mercury Prize gewonnen hat. Aber wo hätte die Band auch mehr Musik hernehmen sollen. Ihr Debütalbum "An Awesome Wave" ist auch nicht länger. Und Improvisationen wie eine Rockband passen partout nicht zum Stil der Gruppe.

Alt-J spielen genau konstruierte Kompositionen, deren Mitsingfaktor gegen null tendiert. Das Besondere sind die vertrackten Rhythmen, die Thom Green trommelt und die in ihrer Struktur an Drum & Bass erinnern. Dazu liefern Joe Newman und Gwil Sainsbury ausgeklügelte Gitarrensounds und mehrstimmigen Gesang. Keyboarder Gus Unger-Hamilton komplettiert das Quartett aus Leeds. Beim schon lange ausverkauften Konzert im Uebel & Gefährlich schaffte Alt-J es, die komplexen Stücke in erstklassiger Qualität auch live zu spielen. Und das ist eine ganze Menge für eine so junge Band.