Im Januar läuft “Django Unchained“ an, der neue Tarantino. Auch Steven Spielberg, Robert Zemeckis und Kathryn Bigelow kommen mit neuen Filmen.

Während das alte Kinojahr noch einmal groß auffährt, sei es mit Blockbustern wie "Der Hobbit", sei es mit Arthouse-Schmankerln wie "Beasts of the Southern Wild", "Life of Pi" oder "Cäsar muss sterben", steht das neue Kinojahr schon in den Startlöchern, und vom packenden Drama über die Italowestern-Hommage und Filmbiografie bis zum Musical ist alles dabei.

Es geht gleich am 10. Januar mit einem Hammer los: "Der Geschmack von Rost und Knochen" des französischen Regisseurs Jacques Audiard ("Der Prophet"). Ein junger Mann reist mit seinem fünfjährigen Sohn von Nordfrankreich an die Côte d'Azur. Hier lernt er eine junge Wal-Trainerin kennen, die aber bei einem Unfall, verursacht durch einen Orka, beide Unterschenkel verliert. Während der Mann ihr ohne Mitleid und Mitgefühl ganz pragmatisch hilft, findet die junge Frau langsam ins Leben zurück. Ein mitreißendes, kraftvolles und packendes Drama, mit einer wunderbaren Hauptdarstellerin: Marion Cotillard.

Von seinen Fans heiß erwartet wird der neue Film von Quentin Tarantino: "Django Unchained" (Start: 17.1.). Christoph Waltz, schon in "Inglorious Basterds" von beängstigender Präsenz, spielt darin einen deutschstämmigen Kopfgeldjäger, der zwei Jahre vor dem Bürgerkrieg durch die Südstaaten zieht, begleitet vom Sklaven Django (Jamie Foxx), der seine Frau Broomhilda finden und retten will. Eine ruppige Hommage an den Italo-Western, sehr blutig, bleihaltig und explosiv, mit köstlich-lakonischen Dialogen und umwerfenden Schauspielern, zu denen auch Leonardo DiCaprio als reicher Gutsbesitzer zählt.

Besondere Nerven braucht man für "Flight" (Start: 24.1.), dem neuen Film von Robert Zemeckis. Denzel Washington spielt darin, in einer der besten Leistungen seiner Karriere, einen trinkfreudigen Piloten, der gleich zu Beginn des Films bei einem spektakulären Flugzeugabsturz durch tollkühne Manöver fast alle Passagiere retten kann. Doch wäre er in diese Situation geraten, wenn er nüchtern gewesen wäre? Eine packende Mischung aus Trinker-Drama und Katastrophenfilm, garantiert nichts für Mitmenschen mit Flugangst.

Steven Spielbergs neuer Film "Lincoln" (Start: 24.1.) schildert Abraham Lincolns Kampf um das Ende der Sklaverei. Um den Bürgerkrieg geht es dabei nur am Rande, viel wichtiger ist Lincoln, von Daniel Day-Lewis überragend gespielt, die gesetzliche Verankerung (The 13th Amendment), für die er mit Finten, Tricks und Versprechungen die Senatoren überzeugen muss. Packend zu verfolgen, wie hier in Büros und Plenarsälen leidenschaftlich diskutiert und Politik gemacht wird.

Kathryn Bigelow schildert in "Zero Dark Thirty" (Start: 31.1.), in einer Mischung aus Fakten und Fiktion, die jahrelange Jagd nach Osama Bin Laden und seine Erschießung in einem Gebäudekomplex in Abottabad in Pakistan. Dabei im Mittelpunkt: Jessica Chastain als noch unerfahrene CIA-Agentin, die einfach nicht locker lässt. "I'm the motherfucker who found the place", sagt sie zu entgeisterten Geheimdienstbossen, die sonst nur mit Männern reden.

Und sonst? Eine fesselnde Musicalverfilmung mit Hugh Jackman und Russel Crowe als Sangesbrüder in "Les Miserables" (Start: 21.2.), ein wunderbares Schauspielduell zwischen Joaquin Phoenix und Philip Seymour Hoffmann in "The Master" (Start: 21.2.) und eine knackige, in schwarzes Leder gezwängte Gemma Arterton in "Hänsel und Gretel: Hexenjäger" (Start: 28.2.), der das Märchen ein wenig actiongeladener weiterspinnt. Nicht zu vergessen Anthony Hopkins als "Hitchcock" (Start: 14.3.), einer filmischen Aufarbeitung der Dreharbeiten zu "Psycho", die sowohl von privaten als auch beruflichen Problemen gekennzeichnet waren. Das neue Kinojahr kann kommen.