Fehlerhaft ausgestellte Rechnungen der ARD-Tochter Degeto sorgen für Unruhe in den Anstalten des Senderverbundes.

Fehlerhaft ausgestellte Rechnungen der ARD-Tochter Degeto sorgen für Unruhe in den Anstalten des Senderverbundes. Die Filmeinkaufsorganisation, die mit Vorliebe Schnulzen in Auftrag gibt ("Liebe am Fjord", "Wer zu lieben wagt") , war Ende 2011 ins Gerede gekommen, als sie sich von ihrem umstrittenen Geschäftsführer Hans-Wolfgang Jurgan trennte. Ihm wurde vorgeworfen, den Degeto-Etat von jährlich 250 Millionen Euro bereits bis 2014 ausgeschöpft zu haben. Deshalb ließ die ARD die Bücher der Degeto von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG durchforsten. Dabei tauchten Rechnungen aus den Jahren 2005 bis 2009 auf, in denen keine Umsatzsteuer ausgewiesen ist. Sämtliche ARD-Anstalten haben diesen Umstand für sich und für die Degeto nun ihren jeweiligen Finanzämtern angezeigt. Mit einer Steuernachzahlung rechnet die ARD vorerst aber nicht. Nach Angaben eines Sprechers des Hessischen Rundfunks, dessen Anstalt für die Degeto zuständig ist, handelt es sich bei den bisher aufgetauchten Rechnungen in Wirklichkeit um Abrechnungen verschiedener Produktionsgesellschaften, die von der Degeto an diverse ARD-Anstalten weitergereicht wurden. Auf diese Abrechnungen hätte die Degeto keine Umsatzsteuer aufschlagen müssen. Fehlerhaft sei, dass sie als "Rechnungen" und nicht als "Abrechnungen" ausgestellt wurden. Die ARD sei zuversichtlich, den Fehler nachträglich korrigieren zu können. "Wenn wir Glück haben, kommen wir da unbeschadet raus", sagt der Sprecher. Bei etwaigen Steuernachforderungen würden die ARD-Anstalten der Degeto mit einem Darlehen beispringen. Nach Angaben des Sprechers lässt sich derzeit noch nicht abschätzen, um wie viele Rechnungen es sich handelt. Auch zu den Beträgen, um die es geht, könne er noch nichts sagen.

Ein prominentes neues Vorstandsmitglied hat die Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche. Franziska Augstein, Redakteurin der "Süddeutschen Zeitung" und Tochter von "Spiegel" -Gründer Rudolf Augstein, ist in dem Gremium künftig für "Grundsatzfragen und journalistische Ethik" zuständig. Die Rudolf-Augstein-Stiftung finanziert bereits die Berliner Geschäftsstelle der Organisation.

Die TV-Produktionsgesellschaft Endemol ("Wer wird Millionär?", "Big Brother") produziert künftig für das kostenpflichtige Online-Angebot HSV.tv des Hamburger SV Unterhaltungsformate, die auch auf einem neuen YouTube-Channel laufen sollen. So plant Endemol etwa ein Format rund um das HSV-Maskottchen Dino Hermann. Ähnliche Angebote für weitere Bundesligisten sollen folgen. Dass der HSV zuerst von Endemol beliefert wird, liegt wohl daran, dass Endemol-Chef Marcus Wolter Hamburger und Fan der Rothosen ist.