Er wusste, dass es ein Erfolg werden würde. Aber dass Hamburg jetzt bei der Vernissage der ersten Affordable Art Fair schon den Besucherrekord aller 14 Orte, in denen diese Messe für bezahlbare Gegenwartskunst bisher stattgefunden hat, einstellen würde, damit hat Oliver Lähndorf nicht gerechnet. "Wir hatten 2600 Gäste", erzählt der dynamische Messedirektor voller Stolz.

Der 38-jährige Hanseat aus Überzeugung, der in Lübeck und Scharbeutz aufwuchs, lebt seit zehn Jahren in Hamburg und hat die Kunstszene hier mit seinem lebendigen Zugang zu Machern und Konsumenten gehörig aufgemischt. Dabei war es von Haus aus nicht die bildende Kunst, die sein Herz höher schlagen ließ: "Fotografie und Film sind mein Leben", sagt er. Auf die Brust ließ er sich einst eine Linse mit Brennweite 5,6 tätowieren.

Lähndorf, der den Hamburger Fotografen F.C. Gundlach als Vorbild nennt, hat das Haus der Photographie mit aufgebaut und jahrelang den Freundeskreis Photographie geleitet. Seine Passion für Fotografie finanzierte er lange durch das, was er "Kühlschrankfülljobs" nennt: Imagefilme für Möbelfabrikanten und andere zahlungskräftige Kunden. "Seit vier Jahren wusele ich nun in der bildenden Kunst rum", sagt der Mann mit der Leidenschaft fürs Surfen. Die Freundin wohnt zwar an der Küste im Norden, die Surfwellen aber rufen ihn eher aus dem Süden - aus Portugal oder von den Kanaren.