Der Dokumentarfilm “Heino Jaeger“ porträtiert einen Eigenwilligen - ein respektvolles Porträt

Der Kabarettist Hans-Dieter Hüsch hat Heino Jaeger, mit dem er oft zusammen auf der Bühne stand, einmal einen "erbarmungslosen Ohrenzeugen" genannt. Auf jeden Fall war Jaeger ein genauer Beobachter seiner Umwelt. Was er sah, verarbeitete er als Maler oder in Sketchen. Dabei schuf er absurde Situationen, schlüpfte in mehrere Rollen, trug vieles aus dem Stegreif vor. Im Hörfunk konnte man ihn in der Pseudo-Ratgebersendung "Fragen Sie Dr. Jaeger" hören, in der er Hörern mit skurrilen Problemen noch verrücktere Lösungen anbot. Natürlich übernahm er beide Rollen. Dem eigenwillig-tragischen Leben des Hamburgers, der in der Psychiatrie endete, ist Gerd Kroske im Dokumentarfilm "Heino Jaeger - look before you kuck" nachgegangen. Er hat viele Weggefährten gefunden. Schade, dass er sie erst im Abspann vorstellt. Krosse zeichnet ein respektvolles Porträt eines Unkonventionellen, der seiner Zeit voraus war und sich doch in ihr verlor.

Bewertung: annehmbar

"Heino Jaeger - look before you kuck" D 2012, 120 Min., o. A., R: Gerd Kroske, D: Heino Jaeger, Joska Pintschovius, Christian Meurer, täglich außer Mo/Mi im Abaton; www.heino-jaeger-film.de