“Possession - Das Dunkle in dir“ ist ein annehmbarer US-Horrorfilm zum klassischen Kino-Thema Exorzismus.

Das absolut Böse lauert in einer kunstvoll verzierten Holzbox, billig erstanden bei einem Vorgartenverkauf. Für die zehnjährige Em wird die Box etwas, das sie besitzergreifend verteidigt - oder hat die Box von ihr Besitz ergriffen? Jedenfalls werden alle Versuche von anderen, sich dieser Box zu bemächtigen, ihr sich auch nur anzunähern, sofort bestraft. Die geheimnisvollen Schriftzeichen auf dem Kästchen stellen sich als Hebräisch heraus, der wütende Dämon ist entsprechend ein Dybbuk. Also bedarf es eines Rabbis, um ihn auszutreiben.

Auch vier Jahrzehnte nach William Friedkins bahnbrechendem "Der Exorzist" funktionieren Filme um Besessenheit immer noch nach denselben Regeln - gegen unerklärliche Geschehnisse helfen nur uralte Rituale. Was dabei den zweiten Ausflug des Dänen Ole Bornedal in die USA (nach dem Remake seines eigenen Erfolgsfilms "Nachtwache"), der laut Vorspann wieder einmal "auf einer wahren Begebenheit" basiert, von anderen Filmen der Gattung unterscheidet, ist, dass er die Besessenheit des Mädchens konsequent mit der Familiengeschichte verknüpft wird. Speziell mit der Trennung der Eltern und den Problemen, die sich daraus für alle vier Familienmitglieder, zumal aber die beiden Töchter ergeben. Das sorgt für Figuren, die interessanter sind als sonst in diesen Filmen. Was aber nicht heißt, dass der konventionelle Schrecken vernachlässigt wird.

Bewertung: annehmbar

"Possession - Das Dunkle in dir" USA 2012, 92 Min., ab 16 J., R: Ole Bornedal, D: Jeffrey Dean Morgan, Kyra Sedgwick, Madison Davenport, täglich im Cinemaxx Harburg, UCI Othmarschen/Wandsbek; www.possession.studiocanal.de