Marc von Hennings Hommage an die Filmlegende wird am 9. November in der Ballsaal-Suite des Hotels Louis C. Jacob uraufgeführt.

Hamburg. Hollywood-Stars gehen offenbar im Hotel Louis C. Jacob aus und ein. Robert Redford flitterte 2009 inkognito im noblen Traditionshaus an der Elbchaussee. Nun residiert Filmlegende Audrey Hepburn in Gestalt der Schauspielerin Lydia Stäubli für einige Abende in der eleganten Ballsaal-Suite. Marc von Hennings Hommage an "Hepburn, Audrey (unsterblich)" hat als Produktion der Theater Altonale am 9. November Premiere.

Theater im Hotel zu spielen ist eine ausgefallene Idee. Andererseits sind Herbergen für Reisende naturgemäß ein Schauplatz für die menschliche Komödie. Der Gedanke inspirierte Tania Lauenburg, die künstlerische Leiterin der Theater Altonale, zu ihrem Projekt. Wie sich herausstellte, ein Unternehmen mit Hindernissen. Zuerst entdeckte sie den Spielort, gewann die kunstfreundliche Eigentümerfamilie des durch den Maler Max Liebermann verewigten Hotels. Doch dann erkrankte die Schauspielerin Chris Pichler. In einem zweiten Anlauf arbeiteten Lydia Stäubli, die Hamburger Dramatikerin Sigrid Behrens und Regisseur Marc von Henning an dem Monolog im Hotelzimmer "En Suite". Aus künstlerischen Differenzen trennten sich Autorin und Regisseur, mehr wollen die Beteiligten nicht dazu sagen. Fakt aber ist: Mehr als 30 Prozent eines Stücktextes dürfen weder gestrichen noch verändert werden, sonst können Autorin oder Verlag die Aufführung untersagen.

Im dritten Versuch inszeniert nun Henning seinen mit Stäubli erarbeiteten Text. Aus "En Suite - allein mit Audrey Hepburn" wurde das Solo "Hepburn, Audrey (unsterblich)": ein Frage-und-Antwort-Spiel, das Einblicke in Charakter und Leben der Skandale und Öffentlichkeit scheuenden Schauspielerin vermittelt. Sie öffnet Briefe mit banalen, persönlichen und unverschämten Fragen, beantwortet sie im Beisein der 30 Besucher.

Theater mal ohne Rampe und Vorhang. Alltagsräume zu bespielen, reizt Marc von Henning. Viele seiner Projekte inszenierte er nicht auf Bühnen. Nun macht er die Zimmerflucht zum Spielort. "Ich will die Zuschauer einbinden, ohne sie zu direkten Mitspielern zu machen", sagt er. Eine ungewohnte Situation für Publikum wie Schauspielerin: Sie begegnen sich hautnah. "Das ist Reiz und Herausforderung", sagt Stäubli. "Ich kann mich nicht wie auf der Bühne hinter einer Figur, einer Maske oder dem Kostüm verstecken." Ihr Solo verspricht in mehrfacher Hinsicht Außergewöhnliches.

"Hepburn, Audrey (unsterblich)" Uraufführung 9.11., 20.00, Ballsaal-Suite, Hotel Louis C. Jacob, Elbchaussee 401-403, weitere Vorstellungen am 10.11., 20.00, 11.11., 11.00 und 19.00; Karten unter T. 82 25 50 oder T. 300 32 24 86