Der Jugendfilm verzichtet auf übliche Anzüglichkeiten - Stephen Chbosky ist eine charmante Coming-of-Age-Geschichte gelungen.

Schüchtern ist noch untertrieben. Der 15-jährige Charlie (Logan Lerman zuletzt als D'Artagnan in "Die drei Musketiere") ist so scheu und verschlossen, dass er an seiner neuen Schule die richtige Antwort lieber auf einen Zettel schreibt, anstatt sich zu melden. Später erfahren wir, dass Charlie Psychopharmaka nimmt und schon einmal in einer psychiatrischen Anstalt war. Doch dann lernt der Außenseiter den flippigen Patrick (Ezra Miller) und seine patente Stiefschwester Sam (Emma Watson) kennen. Partys, Spaß, Freundschaft und - vielleicht - die erste Liebe. Und endlich kann er sich einem Trauma stellen, das seit einiger Zeit auf ihm lastet.

Stephen Chbosky hat nach seinem eigenen Briefroman "The Perks of Being a Wallflower" eine anspruchsvolle, charmante und tragikomische Coming-of-Age-Geschichte inszeniert, "Vielleicht lieber morgen" setzt nicht auf Klamauk und Anzüglichkeiten. Der Regisseur beschreibt mal ernsthaft, mal amüsant das Innenleben eines Teenagers mit all den Freuden und Nöten, die die Pubertät so bereithält. Am Ende ist Charlie nicht nur lockerer, sondern auch erwachsener geworden.

Bewertung: empfehlenswert

"Vielleicht lieber morgen" USA 2012, 104 Min., ab 12 J., R: Stephen Chbosky, D: Logan Lerman, Emma Watson, Ezra Miller, Dylan McDermott, Joan Cusack, täglich im UCI Mundsburg/Othmarschen; www.vielleichtliebermorgen-film.de