Eine Glosse von Alexander Josefowicz

Die Talsohle deutschen Sprachschaffens in der Werbung scheint für dieses Jahr erreicht. Und der Gewinner im Wettstreit um den gewagtesten rhetorischen Tiefflug ist wenig überraschend der Media-Markt. Das Technikkaufhaus wirbt derzeit mit nur schwer zu unterbietenden Satzfetzen. Eine Kostprobe: "Mehr Klingel Klingel für weniger Pinke Pinke."

Äh, ja. Dass Niveau in den Slogans und Kampagnen des Unternehmens allenfalls eine Nebenrolle spielt, daran ist man ja schon länger gewöhnt. Aber selbst Ergüsse wie "Das ist mein Laden", "Ich bin doch nicht blöd" und "Weihnachten wird unterm Baum entschieden" hatten zumindest noch den Vorteil, dass es sich bei ihnen um vollständige Sätze handelt. Zugegebenermaßen keine, die allzu viel Inhalt aufweisen, aber immerhin nach den Grundregeln deutscher Grammatik konstruiert. Selbst die ebenso penetrant wie unangenehm mit gesellschaftlichen Stereotypen spielenden Handpuppen, mit denen der Konzern zur Europameisterschaft aufwartete, lassen sich im Vergleich zum aktuellen Machwerk beinahe verschmerzen. Fast - aber nur fast - wünschte man sich sogar die Herren Pocher und Barth zurück, dank derer man zumindest ein klar erkennbares Gegenüber hatte, über das man sich aufregen konnte.

Um nun den Slogan des Gewinners angemessen zu würdigen, bemüht man wohl am besten ein weiteres seiner Geisteskinder: "La-la-la-lasst euch nicht verarschen ..."