Hamburg. Es war der Prozess des Jahres. Die zu zwei Jahren Haft verurteilten Mitglieder der Moskauer Band Pussy Riot sind mittlerweile in weit entfernte Straflager gebracht worden, nun soll ein Buch Einblick in den umstrittenen Prozess aus der Sicht der jungen Frauen geben. Der schmale Band "Pussy Riot! Ein Punk-Gebet für Freiheit" mit Briefen der Frauen aus dem Gefängnis sowie Plädoyers der Rechtsanwälte und Songtexten kommt Anfang Dezember auf den deutschen Markt, wie der Hamburger Verlag Edition Nautilus gestern mitteilte, der die Rechte von der Feminist Press kaufte.

"Während der Buchmesse haben wir schnell zugegriffen", erklärt die zuständige Lektorin und Verlagsleiterin Hanna Mittelstädt, die die immer schon politische Edition Nautilus mitbegründete. Auch im Verlag lag erst gestern die erste Übersetzung vor. In den Briefen wenden sich die drei Künstlerinnen an eine imaginäre Zuhörerschaft und reflektieren ihre Situation. "Die Texte zeigen, was die Band will und wie sie arbeitet", sagt Mittelstädt. "Es wird so viel über die Frauen gesprochen, dass wir es wichtig finden, dass sie auch selbst zu Wort kommen."