Eine Glosse von Alexander Josefowicz

Liebe Kinder und Jugendliche, bitte weglesen. In den folgenden Zeilen geht es um eine Band, die laut der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien gaaanz schlechten Einfluss auf euch hat.

Die Rede ist vom Antichristen in engen Hosen, vom frisch geföhnten Luzifer des Hair Metal, von: Steel Panther. Kennt ihr nicht? Werdet ihr auch nicht kennenlernen, bevor ihr volljährig seid. Zumindest das aktuelle Album "Balls Out" nicht. Das steht nämlich neuerdings auf dem Index. Warum? Gute Frage.

Vermutlich weil die Sittenwächter nicht so ganz verstanden haben, dass es sich bei Steel Panther nicht einfach nur um eine Band, sondern dazu um eine leicht überdrehte Parodie auf vor Testosteron nur so strotzende Heroen wie Mötley Crüe handelt. Folgerichtig und ganz im Stil der Altvorderen aus den 80er-Jahren dreht sich in den Songs der Band nahezu alles um das, was man euch gern unter dem Stichwort "Bienchen und Blümchen" versucht näherzubringen.

Und da die Originale vor 30 Jahren schon ganz gut vorgelegt haben, was den vertonten Wunsch nach Kopulation mit möglichst vielen Frauen angeht, muss man sich mächtig anstrengen, um die Schraube noch weiter anzuziehen.

So weit, dass den Hütern eurer geistigen Gesundheit anscheinend entgangen ist, dass geschmackloser Humor tatsächlich geschmacklos ist - aber sicher nicht jugendgefährdend.