Mit dem Erfolg des Reeperbahn-Festivals 2012 wächst auch die Verantwortung für die Veranstalter und die öffentlichen Unterstützer.

"Ist das hier immer so?", fragt uns Katharina Metag, Reporterin der Berliner "B.Z.", als sie am Sonnabend staunend den Trubel auf St. Pauli miterlebt. Sie begleitet Reeperbahn-Festival und Metal Dayz in ihrem Blog und hat viel zu berichten: von vollen Klubs und großartigen Konzerten, von begeisterten Fans, Musikern und Machern. 25 000 Besucher - Rekord.

Aber mit dem Erfolg wächst auch die Verantwortung. Der Konzertmarathon auf dem Kiez muss Festival für den Fan bleiben, der mit seiner Leidenschaft für neue Bands, Sounds und Trends geholfen hat, das bei der Premiere 2006 noch schwierige Konzept mit Leben zu füllen. Aber das dürfte für die Festivalleitung ein Leichtes sein: Sie sieht, und das zeigt das starke Programm dieses Jahr, das Festival ebenso aus Fan-Perspektive wie die 2500 nationalen und internationalen Branchen- und Medienvertreter. Niemand will eine sterile Pop-Messe.

Auch Stadt und Bund loben und unterstützen das Festival nach Kräften. Gut so. Aber erst die Klubs bilden, allen Widrigkeiten - Gentrifizierung, Gema, Gewalt - zum Trotz die Basis für den Erfolg. Durch sie sind nicht drei Tage, sondern 365 Tage im Jahr Reeperbahn-Festival. Das Engagement von Molotow, Knust, der Kiezkultur sollte mit entsprechendem Engagement der Politik belohnt werden. Damit wir auf die Eingangsfrage antworten können: "Ja, das ist immer so."