Hamburg. Noch ist die "Kulturtaxe" nicht mehr als eine neue Einnahmen versprechende Idee des Hamburger Senats. Ob sie kommt, wann, in welchem Umfang und für wen, ist derzeit unklar. Welche praktischen Erfahrungen, Vorteile und Probleme diese Abgabe auslösen kann, darüber berichteten gestern sieben Experten aus der gesamten Republik dem Wirtschafts- und Kulturausschuss in der Patriotischen Gesellschaft.

Unter den Erfahrungswerten aus anderen Städten fanden sich interessante Details. In Köln etwa bewegt sich der Anteil der Rückerstattungsanträge bei deutlich unter einem Prozent aller Touristen. In Weimar ermöglichten die Einnahmen, ein bereits geschlossenes Museum wieder zu eröffnen. Eine Studie der FH Westküste (Heide) belegt, dass in jenen Städten, die diese Abgabe erheben, langfristig "kein signifikanter Übernachtungsrückgang" zu erwarten ist. Sie habe aber auch keine positiven Einflüsse auf die Besucherzahlen. Politisch umstritten scheint sie überall zu sein, lukrativ für die Kommunen allerdings auch.

Unterdessen hat Günter Ploß, Präsident des Hamburger Sport Bunds, gefordert, die hiesige Diskussion über diese Abgabe zu beenden und den Gesetzentwurf des Senats zu beschließen. "Der Entwurf ist ein ausgewogener Kompromiss, von dem Kultur, Tourismus und Sport profitieren", sagte er. Die Kritik aus Reihen der FDP, die Abgabe schade dem Tourismusstandort und belaste das Hotelgewerbe, wies Ploß als "absurd" zurück: "Der Standort nimmt Schaden, wenn keine attraktiven Angebote von Sport, Kultur oder anderen Bereichen gemacht werden. Die Menschen kommen nicht wegen eines schönen Hotelzimmers nach Hamburg."