Vereine für Pop-Förderung gründen “Bundesverband Popularmusik“

Hamburg. Die Instrumente sind gekauft, ein Proberaum gemietet, die ersten Songs geschrieben - und dann? Wie knüpft man Kontakte für Auftritte in der Stadt und außerhalb? Wo sind die Bühnen? Wo gibt es Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung? Wer weiß Bescheid über Rechte und Pflichten von GEMA-Fragen über Steuerrecht bis Künstlersozialkasse? Hier knüpfen in Hamburg Förder-Programme, -Vereine- und -Initiativen an, und das aus Tradition, zu der eine Musikstadt verpflichtet. Der Popkurs der Hochschule für Musik und Theater feiert dieses Jahr 30. Geburtstag, das Frauenmusikzentrum und Rockcity e. V. den 25.

Anlass genug, nicht stehen zu bleiben, sondern weitere Kreise zu ziehen. So hat sich Rockcity Hamburg jetzt republikweit mit gleichgesinnten Fördervereinen wie Popbüro Region Stuttgart, Musikszene Bremen, LAG Rock in Niedersachsen oder Landesverband für Popularmusik und Kreativwirtschaft Mecklenburg-Vorpommern zum "Bundesverband Popularmusik" zusammengeschlossen. Weitere sollen folgen.

"Unser Ziel ist es, Pop-Förderung bundesweit zu vernetzen, Interessen zu bündeln und auch international neue Chancen für hiesige Bands und Künstler zu bieten", sagt Rockcity-Geschäftsführerin Andrea Rothaug, die einstimmig zur ersten Präsidentin des Bundesverbands gewählt wurde. "Auch Hamburger Bands können profitieren, wenn sie zukünftig Konzerte, Tourneen, Austauschprogramme und ähnliche Projekte im ganzen Land finden", so Rothaug. Auch Erfahrungen auf struktureller Ebene, wie Modelle zur Förderung von Labels oder Live-Musik-Klubs werden diskutiert.

Die Hauptbühne von Rothaug und ihrem Rockcity-Team steht aber natürlich nach wie vor in Hamburg. Das nächste Projekt ist im Oktober das achtmonatige Mentoring-Programm "Doppel Kopf" für Hamburger Musikschaffende, bei dem sich angehende Musiker, Labelbetreiber, Musikverleger oder Veranstalter mit Profis aus ihren jeweiligen Bereichen intensiv austauschen. "Das Motto lautet: Alte Hasen machen junge Meister", erzählt Andrea Rothaug. Interessierte können sich noch bis zum 30. August auf der Homepage www.rockcity.de bewerben.

Wer sich genug von den alten Hasen abgeschaut hat, ist vielleicht fit genug für den Förderpreis "Krach & Getöse" von Rockcity und Haspa Musikstiftung, der im Frühjahr wieder in den Wettbewerb gehen wird. Mitmachen lohnt sich: Zwei der diesjährigen Gewinnerbands, Ein Astronaut und Pool, dürfen in wenigen Wochen auf dem Reeperbahn-Festival auftreten.