142 Filme aus 40 Ländern sind vom 24. September bis zum 3. Oktober beim Filmfest Hamburg zu sehen - u. a. eine Reihe zum türkischen Kino.

Hamburg. "Die Zeiten sind schlecht." Mit diesem Satz leitete Festival-Chef Albert Wiederspiel die Programmpressekonferenz des Filmfests Hamburg 2009 ein. Ein Satz, der zwar nichts über die Qualität der insgesamt 142 Filme aus 40 Ländern aussagt, die vom 24. September bis zum 3. Oktober zu sehen sein werden, wohl aber über die finanziellen Rahmenbedingungen des Festivals.

Zahlreiche Sponsoren haben aufgrund der aktuellen Wirtschaftskrise ihr Engagement beendet, und auch die zusätzlichen 30 000 Euro der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein können das entstandene Loch nicht stopfen. Eine Konsequenz: Dem Filmfest ist es nur noch möglich, drei der vergleichsweise teuren Säle im Cinemaxx Dammtor zu mieten. Als Ersatz ist das Zeise nach sechs Jahren wieder dabei; weitere Festivalkinos sind das Abaton, 3001 und Metropolis.

In die Krisenstimmung passt, dass in diesem Jahr der Douglas-Sirk-Preis erstmals nicht verliehen wird, da es nicht gelang, einen würdigen Preisträger zu finden, der bereit oder in der Lage gewesen wäre, die Auszeichnung in Hamburg persönlich entgegenzunehmen. "Das ist schade, aber wir wollten den Preis nicht verwässern", so Albert Wiederspiel.

Doch es gibt auch gute Nachrichten, und die betreffen vor allem das Programm. So sind zahlreiche Filme zu sehen, die bereits mit Spannung erwartet werden, darunter Neues von Woody Allens, Sam Mendes, Werner Herzog - und natürlich Fatih Akins Hamburg-Komödie "Soul Kitchen", die das Filmfest eröffnet.

Das Hauptaugenmerk der Veranstalter gilt aber nicht den großen Stars, sondern den kleinen Filmperlen, die das Team um Albert Wiederspiel und Kathrin Kohlstedde in aller Welt zusammengetragen hat. Erneut sind in speziellen Reihen Filme aus spanisch- und portugiesischsprachigen Ländern ("Vitrina") sowie dem französischen Sprachraum ("Voilà") zu sehen.

Auch das junge türkische Kino ist in diesem Jahr stark vertreten, während die "Deluxe"-Reihe sich mit den wichtigen Werken des neuseeländischen Kinos beschäftigt.

Eine große TV-Sektion, Filme aus nordischen Ländern und natürlich das integrierte Kinder- und Jugend-Filmfest "Michel" (25.9. bis 3.10.) runden das diesmal um zwei Tage verlängerte Festival ab.

Karten für alle Vorstellungen sind in den beteiligten Kinos, im Levantehaus und im Internet unter www.filmfest-hamburg.de erhältlich.