Stuttgart. Die von SWR-Intendant Peter Boudgoust vorgeschlagene Fusion der SWR-Orchester wird wahrscheinlicher. Der Rundfunkrat beschloss die Fusion als realistischste Zukunftsoption, wie der SWR am Freitag mitteilte. Sollte bis zur nächsten Rundfunkratssitzung Ende September jedoch ein belastbares Alternativkonzept vorliegen, werde sich das Gremium erneut mit dem Thema befassen. Der Rundfunkrat akzeptiere die Sparvorgaben des Senders.

Zahlreiche Institutionen, unter anderem der Deutsche Kulturrat und die Berliner Philharmoniker hatten gegen die Pläne des SWR, die Orchester zu fusionieren, protestiert. Der SWR gibt nach eigenen Angaben pro Jahr fast 30 Millionen Euro - 30 Prozent des Etats der Hörfunkdirektion - für seine Klangkörper aus. Der Sender muss bis 2020 aber voraussichtlich 166 Millionen Euro einsparen.

Das Radio-Sinfonieorchester in Stuttgart verfügt über 102 Planstellen, das Sinfonieorchester in Baden-Baden und Freiburg über 98 Stellen. Hinzu kommt das Vokalensemble Stuttgart mit 36 Sängern. Zusätzlich trägt der SWR zusammen mit dem Saarländischen Rundfunk die Deutsche Radiophilharmonie in Saarbrücken und Kaiserslautern.