Mick Jagger hat mit Joss Stone, Damian Marley, Dave Stewart und A.R. Rahman eine Band gegründet. Der passende Name: Superheavy.

Fett. So klingt Superheavy, die Supergroup mit Mick Jagger (Rolling Stones), Dave Stewart (Eurythmics), der jungen englischen Soulsängerin Joss Stone, dem Bob-Marley-Nachfahren Damian und dem indischen Pop-Superstar A. R. Rahman. Da donnert das Schlagzeug, da gniedelt Stewart auf der Gitarre, da wechseln sich die singenden Alphatiere hinterm Mikro ab, Lautstärkeregler fast immer am Anschlag. Zum Luftholen bleibt kaum Zeit, jeder in diesem etwas kuriosen Quintett will es krachen lassen.

Auf das Songwriting wurde leider nicht so viel Mühe verwendet, die meisten der mit einem Rock-Reggae-Rhythmus unterlegten Nummern klingen ähnlich. Auch das "call and response" der Vokalisten nutzt sich schnell ab. Statt des ständigen "Seht her, wir sind eine wirkliche Band!" wären Duette oder Solonummern besser gewesen als die Selbstdarstellung eines jeden in jedem Lied.

Stilistisch geraten die Songs auch zu einem Sammelsurium, das bei "Miracle Worker" und "Rock Me Gently" noch am besten gelingt. "Never Gonna Change", ausnahmsweise mit Jagger als einzigem Sänger, und "I Can't Take It No More" erinnern am ehesten an den Bluesrock-Sound der Rolling Stones, aber auch Jagger als das erfahrenste Mitglied dieser Combo kann ihr seinen Stempel nicht aufdrücken. Vielleicht hat den Beteiligten dieses Projekt Spaß gemacht, künstlerisch wird es nicht mehr als eine Fußnote bleiben.

Superheavy: "Superheavy" (A&M/Universal)