Hamburg. "Bitte beachten Sie das in Bussen und Bahnen bestehende Alkoholkonsum-Verbot", plärrt es am späten Sonnabend aus dem Trabrennbahn-Shuttle. So wirklich scheint das jedoch nicht zu wirken. Viele Fans, die sich bei den Beatsteaks verausgabt haben, löschen ihren Durst. Eine durch den Bus kullernde Flasche verstärkt das Klingeln in den Ohren. Zuvor hatten die Beatsteaks 100 Minuten lang bewiesen, dass sie vielleicht nicht eine der besten deutschen Rockbands sind, aber zumindest eine der besten Livebands.

Egal, ob sie wie noch vor einigen Jahren vor 300 Handverlesenen im Logo auftraten oder wie jetzt vor mehr als 10 000 Besuchern in Bahrenfeld: Die fünf Berliner spielten wie immer wie ums Überleben. Derbe Dynamik durch poppigen Punk, der schon beim ersten Hören Partyreflexe weckt, war stets ihre Stärke. Und dieses Erfolgskonzept funktionierte genauso gut wie im März in der Alsterdorfer Sporthalle: "Vision", "Monster", "Hand In Hand" und "Panik" hielten das hohe Energieniveau, welches zusammen mit den "Durchdrehen! Durchdrehen!"-Kommandos von Sänger Arnim Teutoburg-Weiß für eine Schweißglocke über dem Areal sorgte.

Zwischendurch gab es eine kurze Pause "für die Damen" mit "Bullets From Another Dimension", aber ansonsten dominierte atemloses "Trommelfeuer aus der Hitkanone" (O-Ton Beatsteaks), das erst nach der letzten Zugabe "Hail To The Freaks" eingestellt wurde. Festival-Atmosphäre, die durstig machte. Aufgekratzt und aufgeheizt zogen die 10 000 in die Nacht.

Was bleibt, ist die kullernde Flasche im Bus. Wir werfen einen genaueren Blick: Malzbier, alkoholfrei.