Der Mythos lebt. Zum 40. Jahrestag des Woodstock-Festivals, das vom 15. bis 17. August 1969 im US-Örtchen Bethel stattfand, mehr denn je.

Eine riesige Welle an DVD-, CD- und Buchveröffentlichungen rollt derzeit auf das weltweit immer noch nach Erinnerungen und Originalaufnahmen gierende Publikum zu. Dabei hatte Woodstock objektiv betrachtet auch seine Schattenseiten. Nicht nur, dass der Verkehr auf den Zufahrtsstraßen völlig zusammenbrach, es gab zudem große Probleme bei der Versorgung der 450 000 Besucher mit Lebensmitteln, und der stundenlange Regen an zwei von drei Festivaltagen ließ das Gelände völlig aufweichen. Dennoch: Wer heute an Woodstock denkt, der denkt - geprägt vom legendären "Woodstock"-Kinofilm - vor allem an das Festivalmotto "Three Days Of Peace And Music", an idyllisches Nacktbaden am nahen See, fröhliche Blumenkinder - und natürlich an die grandiosen Auftritte von Jimi Hendrix, Santana, Sly & The Family Stone, Ravi Shankar, Janis Joplin oder Joe Cocker.

In seiner Dokumentation "Woodstock - Wie der Mythos entstand", die 3sat am Sonntag zeigt, taucht Regisseur Stefan Morawietz tief in die Geschichte des berühmtesten Rockfestivals aller Zeiten ein. Drei der noch lebenden Organisatoren kommen ebenso zu Wort wie der Sohn des Farmers, auf dessen Weiden damals Hunderttausende campten. Dazu gibt's weitgehend unbekanntes Amateurfilmmaterial sowie Fotos von den vier offiziellen "Woodstock"-Fotografen zu sehen.

Von 0.15 Uhr an zeigt 3sat dann den 219-minütigen Director's Cut des "Woodstock"-Films von Michael Wadleigh, dessen faszinierende Bilder entscheidend zur Legendenbildung beigetragen haben. Selbst nachgeborene MTV-Gucker dürften sich ihnen vermutlich kaum entziehen können.

Dem Thema Woodstock widmet sich am Sonntag auch das ARD-Kulturmagazin "titel, thesen, temperamente" (23.25 Uhr). Moderator Dieter Moor hat die legendäre Festivalwiese ebenso besucht wie das Woodstock-Museum und spricht mit den Initiatoren von einst über ihre Erinnerungen.