Gestern war der letzte Drehtag für Detlev Bucks Komödie “Die Vermessung der Welt“ am Schaalsee. Kinostart für den 25. Oktober geplant.

"Die Vermessung der Welt" ist abgeschlossen: Detlev Buck hat den gleichnamigen Roman von Daniel Kehlmann verfilmt. Darin geht es um die fiktive Doppelbiografie des Mathematikers Carl Friedrich Gauß und des Naturforschers Alexander von Humboldt. Basis des Buchs ist die Korrespondenz der beiden Männer, die sich im 19. Jahrhundert bei einer Tagung der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte treffen wollen. In ihren Briefen berichten sie von Forschungsvorhaben und privaten Erlebnissen.

Gestern fiel für den Film in Neuenkirchen am Schaalsee in Mecklenburg-Vorpommern nach 32 Drehtagen die letzte Klappe. Jetzt erhält er im Schnitt seinen Feinschliff.

Kein Wunder, dass sich Detlev Buck und sein Geschäftspartner Claus Boje die Rechte an diesem Roman sicherten. Mit seinen fast zwei Millionen verkauften Exemplaren ist er eines der erfolgreichsten Bücher der deutschen Gegenwartsliteratur. Auch international war er ein Erfolg. Die "New York Times"listete ihn auf Platz zwei der meistverkauften Bücher des Jahres 2006. Trotzdem war es sicher nicht ganz einfach, diesen Roman zu verfilmen, der eine komplexe Doppelstruktur aufweist und auf eine sehr ironische Weise in indirekter Rede erzählt wird. Ironie im Film ist fast immer heikel.

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Wie man hört, wollte Buck zunächst nur als Produzent in Erscheinung treten, aber dann muss etwas seinen Ehrgeiz gekitzelt haben. Er hat ihn nun doch selbst inszeniert. Natürlich dürfte ihm der Humor entgegengekommen sein. Wahrscheinlich ist das Ergebnis dennoch deutlich anders als der eher übersichtliche Witz in seiner Gender-Komödie "Rubbeldiekatz", die in diesem Jahr mehr als zwei Millionen Zuschauer sahen. Stand der Regisseur darin auch selbst vor der Kamera, hat er diesmal Daniel Kehlmann diesen Job überlassen, der als Höfling zu sehen ist. Die Hauptrollen spielen Albert Schuch (Humboldt) und Florian David Fitz (Gauß). Auch Buck-Entdeckung David Kross hat wieder einen kleinen Part.

Kehlmann ist auch Koautor des Drehbuchs, von dem Buck dem Abendblatt erzählte, jemand habe es im Vergleich zum Roman als "kongenial" bezeichnet. Das hat den Regisseur nicht ruhen lassen. Zum ersten Mal hat er einen historischen Kostümfilm und zum ersten Mal in 3-D gedreht. "Damit gebe ich den sogenannten 'dramaturgischen Auskennern' mal eine Nuss zu knacken. Und es geht ja auch inhaltlich um Forschung. So unter Spannung gedreht habe ich noch nie", erzählte Detlev Buck damals während einer Drehpause. In einem Trailer kann man jetzt erste Ausschnitte des Films sehen.

Mit einem geschätzten Budget von zehn Millionen Euro ist "Die Vermessung der Welt" die bislang teuerste Produktion der GmbH Boje Buck. Hinter der Kamera stand der erfahrene Slawomir Idziak, der schon für die Bilder von "Harry Potter und der Orden des Phönix" verantwortlich war. Gedreht wurde auch in Österreich und Ecuador.

Als Kinostart ist der 25. Oktober vorgesehen. (vob)