In Zusammenarbeit mit einer britischen Produktionsfirma wird Amusement Park die bisher größte Filmproduktion der Hansestadt umsetzen.

Hamburg. Im September geht es los. Dann startet die wohl größte internationale Filmproduktion, die Hamburg je gesehen hat: Die Hamburger Produktionsgesellschaft Amusement Park wird dann in Zusammenarbeit mit der britischen Potboiler Productions in der Hansestadt die Verfilmung des John-le-Carré -Thrillers "Marionetten" in Angriff nehmen, der im englischen Original "A Most Wanted Man" heißt. Der Etat der Produktion liege im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, heißt es in Branchenkreisen. Das will Amusement Park-Chef Malte Grunert, der einst der mittlerweile abgewickelten Studio Hamburg -Spielfilmtochter Studio Hamburg International Production vorstand, allerdings nicht bestätigen. Auch in Bezug auf den Hauptdarsteller hält er sich bedeckt. Bei ihm soll es sich um den US-amerikanischen Oscar-Preisträger Philip Seymour-Hoffmann ("Capote", "The Ides of March") handeln. Dass Anton Corbijn ("The American") Regie führen wird, steht schon länger fest. Die letzte namhafte internationale Produktion, die in Hamburg entstand, war 1997 der James-Bond -Film "Der Morgen stirbt nie". Damals wurden im Hotel Atlantic, am Flughafen, an der Mönckebergstraße und in der Galeria Kaufhof allerdings nur einige Szenen abgedreht. "Marionetten - A Most Wanted Man" entsteht dagegen komplett in Hamburg.

Eine womöglich kulturell wertvolle Castingshow plant derzeit Arte. In "Alles für die Kunst" können sich Künstler um die Teilnahme an einer Masterclass, die von Kunst-Größen wie Erwin Wurm, Dieter Meier und Jan Fabre geleitet wird, sowie um eine Ausstellung in Paris bewerben. Noch bis zum 27. April sucht der Sender via Internet nach Kandidaten. Der Jury gehören Kunstsammler wie Peter Raue, Christiane zu Salm sowie Kuratoren wie Jean de Loisy an. Produziert wird die sechsteilige Show, die auf Arte im November läuft, von der Berliner DEF Media und der Brüsseler Media Res. Ein ähnliches Format plant für den Herbst der WDR. Die Kölner arbeiten an einer deutschen Fassung der erfolgreichen BBC -Kunst-Castingshow "Show me the Monet".

Absetzbewegung bei "Wetten, dass ..?": Markus Templin, bisher ausführender Produzent der Show, verlässt das ZDF . Ihn zieht es zur MME Moviement -Gruppe ("Tatort", "Barbara Salesch"), wo er eine leitende Position übernehmen soll. Weder das ZDF, noch MME wollten das kommentieren.

Im Streit um die Vergabe der Drittsendezeiten bei Sat.1 - Fensterprogramme im Privatfernsehen, die von unabhängigen Medienmachern kommen und gesetzlich vorgeschrieben sind - hat der Sender eine Niederlage hinnehmen müssen. Er hatte mit einem Eilantrag beim Verwaltungsgericht Neustadt an der Weinstraße verhindern wollen, dass die zuständige Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz den von ihr ausgewählten Bewerbern für Drittsendezeiten, der DCTP des Filmemachers Alexander Kluge und der News and Pictures des TV-Managers Josef Buchheit, Lizenzen erteilt. Das Gericht wies diesen Antrag mit der Begründung ab, dass über das Vergabeverfahren erst nach dessen Abschluss geklagt werden könne. Bei Sat.1 zeigt man sich optimistisch: "Wir gehen weiterhin davon aus, dass wir in einem Hauptsacheverfahren mit unseren inhaltlichen Bedenken am Verfahren und der Entscheidung Erfolg haben werden", sagt ein Sprecher.