“Die Welt wird an Lachgas zugrunde gehen. Ja, wirklich! Das ist viel aggressiver zur Ozonschicht als CO2“, sagt Gunter Schmidt. Lachgas? Wer braucht denn so was? Das Premieren-Publikum von Herrchens Frauchen im Polittbüro jedenfalls nicht.

Hamburg. Das war nämlich schon nach der ersten Musikeinlage von Lisa Politt und Gunter Schmidt nicht mehr zu halten - gänzlich ohne Lachgas, versteht sich. Mit ihrem neuen Programm "... War was?!" eröffneten die beiden pünktlich zu ihrem 25. Bühnenjubiläum die neue Saison. In gewohnt bissiger Manier praktizierten sie einen reizenden Verbal-Rundumschlag. Merkel, Guttenberg, die Schickedanz - sie alle bekamen ihr Fett weg. Weitere Themen: der Sinn oder Unsinn von Wehrpflicht, Erfurts Einbahnstraßen, Muttis blank geschrubbte Spüle und die brennende Frage "Wie soll Demokratie denn bitte funktionieren, wenn immer alle mitreden wollen?!"

Politt und Schmidt begeistern in ihrem zweistündigen Programm vor allem musikalisch: An Klavier und Akkordeon machen sie eine gleichermaßen gute Figur wie an Blechdose und Stahlschwamm auf Kochtopf. Unübertroffen jedoch die ästhetische Perfektion ihrer grandiosen Tanznummer kurz vor der Pause.

Am Ende des Abends war das Duo erleichtert und zufrieden. Das Fazit der letzten 25 Jahre? "Anstrengend, aber schön", sagt Politt. Und die Pläne für die nächsten 25? "Mehr Ruhe. Wir haben uns schon ewig vorgenommen, endlich mal in den Urlaub zu fahren. Im Oktober klappt's wahrscheinlich."

Ein Grund mehr, Herrchens Frauchen in den kommenden Tagen einen Besuch abzustatten.