Wer das Poster "Zonen-Gaby im Glück" kennt, auf dem eine junge Frau mit Minipli-Frisur und Stonewashed-Jacke eine geschälte Gurke in der Hand hält und fröhlich lächelnd "Meine erste Banane" sagt, der begegnet einem Witz von Bernd Fritz (64), dem früheren Chefredakteur des endgültigen Satire-Magazins "Titanic". 1988 verblüffte der Frankfurter Journalist bei "Wetten, dass ..?" Millionen Fernsehzuschauer, weil er angeblich Buntstiftfarben am Geschmack erkennen konnte. Und jetzt will er uns die Kunst der Verführung nahebringen mittels klassischer Literatur.

Als "Neue Frankfurter Schule" oder "Spaßguerilla" verstand man das, was unter Führung der "Titanic" 1979 begann: die gehobene Veräppel(woi)ung aller ernsten Themen aus Politik und Gesellschaft. Keine TV-Comedy wäre heute ohne diese Schule denkbar. 1984 begann Fritz Satiren für "Titanic" zu schreiben. Von 1987 bis 1990 war er dort Chefredakteur.

In seiner Nach-"Titanic"-Zeit wurde Fritz, der Romanistik, Biologie und Mathematik auf Lehramt studiert hatte und dem schönen Leben zugewandt war, Kolumnist, unter anderem bei der FAZ. Als ernstes Thema entdeckte der Vater von zwei Kindern, der in zweiter Ehe verheiratet ist, dort die Trennungs- und Scheidungskinder. Dass er immer noch lustig schreiben kann, hat er mit seinem Flirt-Ratgeber bewiesen.