“Ich weigere mich aufzugeben“: Hamburgs Kritikerlieblinge Superpunk spielen im Hafenklang ihren Mix aus Northern-Soul, Punk und Garagenattitüde.

Hamburg. "Können Sie das groß machen bitte?!", fragt Superpunk mit dem Titel ihres Live-Albums. Nun, das wurde bisher nichts.

Das Hamburger Punk-Quintett bleibt seit seiner Gründung 1996 vor allem in den kleinen Läden zu Gast: Kaschemmen, Indie-Klubs, Vormittag-Slots auf kleinen Festivals. Dennoch, Superpunk erreicht etwas, das vielen anderen Bands der höheren Erfolgsklasse versagt bleibt: Szeneintegrität und den Status des Kritikerlieblings. Ihre Alben "Wasser Marsch" und "Einmal Superpunk, Bitte" sind zu Klassikern im deutschsprachigen Punk avanciert, die aktuelle Platte "Why Not?" ist auf dem besten Weg sich einzureihen. Es ist kein Zufall, dass Superpunk zuerst beim legendären L'Age-D'Or-Label waren und nun beim Hamburger Indie-Experten Tapete Records beheimatet sind.

Und dann sind da die Liveshows, bei denen das Publikum förmlich durchdreht. Sei es wegen der kruden Ansagen des pseudo-schüchternen Sängers Carsten Friedrichs, der gespielten Arroganz oder natürlich wegen der Songs: "Neue Zähne für meinen Bruder und mich", "Man kann einen ehrlichen Mann nicht auf seine Knie zwingen" oder "Ich weigere mich aufzugeben" - bei Superpunk macht die Gesellschaftskritik Spaß, denn die Band spielt clever und humorvoll mit politischen Slogans.

Diese kommen besonders schwungvoll daher, denn mit ihrer Mischung aus Northern-Soul, Punk und Garagenattitüde erlegen die Musiker Tim Jürgens, Thorsten Wegner, Lars Bulnheim und Thies Mynther dem Publikum einen absoluten Tanzzwang auf. Wir schwitzen und lachen. Schön, diese Party im Kleinen erleben zu können: heute im Hafenklang, ein Indie-Klub, in dem sich Superpunk natürlich wieder bestens auskennen.

Superpunk heute, 21.30, Hafenklang (S Königstraße), Große Elbstraße 84, Eintritt 15,- an der Abendkasse; Infos im Internet: www.superpunk.de , www.tapeterecords.de