Hamburg. Die Rundfunkreferenten der Länder werden sich nach Informationen des Abendblatts auch künftig mit dem Anteil von Nachrichten- und Informationssendungen bei den Sendern der ProSieben Sat.1 Media AG beschäftigen. Dies ist das Ergebnis eines Treffens der Rundfunkreferenten am vergangenen Dienstag in Berlin. Wie es in politischen Kreisen heißt, wollen die Länder das Gespräch mit dem Vorstand von ProSieben Sat.1 suchen. Parallel dazu werden die Rundfunkreferenten prüfen, wie künftig die Ausstrahlung von Informations- und Nachrichtensendungen sowie die Programmvielfalt im Privatfernsehen sichergestellt werden kann.

Das Thema kam auf die Tagesordnung der Sitzung, nachdem der Vorstandsvorsitzende von ProSieben Sat.1, Thomas Ebeling, einen Umbau des Nachrichtenkanals N24 angekündigt hatte. Selbst einen Verkauf schloss er nicht aus. N24 beliefert die Sender der ProSieben Sat.1-Gruppe mit Nachrichten. TV-Kanäle wie Sat.1, ProSieben und Kabel 1 sind Vollprogramme, die laut Rundfunkstaatsvertrag auch Informationssendungen im Programm haben müssen.

Zu Zeiten knapper Frequenzen wurden Vollprogramme bevorzugt mit Sendeplätzen bedacht. Durch die im Zuge der Digitalisierung entstandenen neuen Sendeplätze ist dieser Status aber bedeutungslos geworden. Deshalb gibt es Überlegungen, Privatsendern ab Erreichen eines bestimmten Marktanteils die Ausstrahlung von Nachrichten bindend vorzuschreiben.